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einige Zimmer im Kadettenhause, das Hospital St. Jakob (der sogen. Männerspittel) von dem Prinz von Bevernschen Regimente, das Callmannsche Hinterhaus von dem in Neustadt liegenden von Itzenplitzschen Regimente, vom Manteuffelschen Regimente das Josephinenstift auf der Plauenschen Gasse und von des Fürsten Moritz von Anhalt Regiment „Findeisens Hof“ zu Lazaretten bestimmt, welche sämtlich der Rat mit den nötigen Utensilien sowohl, als auch mit Holz versorgen mußte.[1]

Am 20. November reiste der bisher am königl. Hofe hierselbst akkreditierte königl. französische Gesandte, Marquis de Broglio, von hier über Prag und Wien nach Warschau zum König von Polen ab.[2]

Am 21. November vormittags ½10 Uhr wohnte König Friedrich II. nebst seinen Brüdern, königl. Hoheiten, und Suite dem sonntäglichen Gottesdienste in der Kreuzkirche bei, wobei Superintendent Dr. Am Ende die Predigt hielt.[3] – Gegen Abend wurde auf Befehl des Königs von Preußen der Geh. Kammerrat von Heinicke als ein Arrestat aufs Rathaus gebracht[4] und daselbst – in der zu diesem Zwecke geräumten Polizeiexpedition – von preußischer Miliz bewacht.[5]

Am 23. November überreichte der Rat durch eine Deputation dem Generalmajor und Intendanten der königl. preußischen Armee, von Retzow, ein Promemoria, die Bitte enthaltend, bei Sr. Maj. dem König es dahin vermitteln zu wollen, daß zum Behuf der für die Lazarette zu leistenden Ausgaben die schon auf 2 Jahre rückständigen Zinsen von den in dem Steuerärar stehenden Kapitalien des Rats ausgezahlt werden möchten.[6] – Am nämlichen Tage erhielt der Rat eine Ordre des genannten Generalmajors von Retzow des Inhalts, daß, nachdem Se. Königl. Majestät in Preußen resolviert habe,


  1. G. XXXII 125y. Bl. 84b, 86a.b., 90b.
  2. Dreßdnische Merkwürdigkeiten des 1756. Jahres, Seite 93.
  3. G. XXXII. 125y. Bl. 87b.
  4. G. XXXII. 125y Bl. 89b, 90.
  5. Am 9. Februar 1757 wurde derselbe wieder auf freien Fuß gestellt. G. XXXII. 125y. Bl. 119b.
  6. G. XXXIII. 18a, Bl. 514, 515.
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Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/33&oldid=- (Version vom 17.8.2023)