Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/28

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Friedrich Christian nebst Gemahlin, zur großen Beruhigung hiesiger Bevölkerung, in Dresden verblieb.[1] – Der Lazarettdirektor von der Marwitz verlangte vom Rate auf das ernsteste, daß derselbe die Sorge für die bisher mangelhafte Beheizung der Räume, in welchen Blessierte in Privathäusern untergebracht seien, übernehme. Vom Rate ward, unter Hinweis auf den Holzmangel und mit Bezugnahme darauf, daß der Rat ohnedies Sorge genug habe, die Lazarette im Kadettenhause und Neustädter Rathause, sowie in den Kasernen mit dem benötigten Holze zu versorgen, remonstriert, worauf von der Marwitz die Weisung erteilte, der Rat möge bei dem Holzmangel vor der Hand die Eigentümer der Häuser, wo Blessierte lägen, auf das ernsteste zu Anschaffung des Holzes anhalten.[2]

21. Oktober. Bei den täglich mehr und mehr sich häufenden Ausgaben für die preußische Miliz, das Feldkriegskommissariat und Lazarett, bei dem einreißenden Holzmangel und dem dadurch bereits erschöpften Zustand des hiesigen Stadtärars sah sich der Rat genötigt, die Landesregierung um Genehmigung der Einbringung einer Anlage nach dem Fuße bei Einbringung der preußischen Kontribution (und zwar vom Hundert des Werts der Immobilien 4 Groschen von den Grundstücksbesitzern, und 8 Pfennige von jedem Thaler Hauszins von den Mietleuten) mittels Berichts zu bitten, um alle jene Bedürfnisse fernerhin bestreiten zu können.[3]

Am 27. Oktober wurde aus dem Kadettenhause eine große Anzahl von Blessierten und Kranken (Rekonvaleszenten) nach Meißen geschafft.[4]

31. Oktober. Nachdem der Lazarettdirektor von der Marwitz schon wiederholt – dem Anscheine nach ohne Erfolg – an den Rat mit der Bitte um Verschaffung alter Leinwand zu Charpie und Kompressen für die Blessierten in den


  1. Schäfer, a. a. O. I. Seite 217 und Kern Dreßdnischer Merkwürdigkeiten des 1756. Jahres, Seite 79.
  2. G. XXXII. 125y. Bl. 61b und G. XXXIII. 18a. Bl. 422, 423.
  3. G. XXXII. 125y. Bl. 62b bis 63b.
  4. G. XXXII. 125y. Bl. 65b und G. XXXIII. 18a. Bl. 452 bis 454.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/28&oldid=- (Version vom 17.8.2023)