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österreichische Armee erfochtenen Sieges gesungen wurde, von dem von Wangenheimschen und dem von Lengefeldschen Grenadierbataillonen auf dem Altmarkte, von dem von Neuwiedschen Grenadierbataillone aber auf dem Neumarkte eine dreimalige Salve gegeben, auch wurden von den Wällen drei Mal 9 Kanonen gelöst.[1] – Auf eine bei Ihrer Maj. der Königin und Kurfürstin zu Sachsen von den Viertelsmeistern hiesiger Stadt eingereichte Beschwerde über die bisherige Befreiung der von dem Oberhofmarschallamte abhängenden Schutzverwandten und Prädikatisten langte eine Oberhofmarschalls-Signatur beim Rate ein, des Inhalts, daß es dem Magistrate frei stehe, die genannten Schutzverwandten und Prädikatisten, sofern sie nicht in wirklichen Diensten ständen, zu Verrichtung der Bürgerwachen entweder in Person oder durch einen tüchtigen Lohnwächter anzuhalten; nur die unter dem Jagdschutz stehenden sollten auf Befehl Ihrer Maj. der Königin für diesmal damit verschont werden, weil diese das im königl. Jagdhofe angelegte Heu- und Strohmagazin zu bewachen beordert wären.[2] – Den Viertelsmeistern, sowie den Gerichten in den Vorstädten wurde hiervon Nachricht gegeben.

Am 4. Oktober eröffneten in der deshalb einberufenen Ratsversammlung die beiden königl. preußischen Majore von Wangenheim und von Lengefeld: der Generalmajor Frh. von Wylich habe in sichere Erfahrung gebracht, daß einige übelgesinnte Einwohner die bösliche Absicht gefaßt haben sollten, bei geeigneter Gelegenheit einen Aufstand anzufangen. Er lasse daher anbefehlen, daß sofort in allen Häusern und allen Etagen derselben bekannt gemacht werden solle, daß abends, sobald es dunkel geworden, aller Zusammenlauf auf den Gassen schlechterdings untersagt sei, besonders aber bei etwa entstehendem Allarm das gemeine Volk und Hausgesinde sich nicht auf den Gassen finden lassen, noch weniger sich zusammenrottieren solle, sondern dann gewärtig sein müsse, daß diejenigen, welche dem entgegen handelten, mit Feuer und Schwert verfolgt werden


  1. G. XXXII. 125y. Bl. 47 und G. XXXIII. 18a. Bl. 218a.b.
  2. G. XXXII. 125y. Bl. 47b, 53b und G. XXXIII. 18a. Bl. 204 bis 206b.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/23&oldid=- (Version vom 17.8.2023)