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stehenden Bataillone, sowohl in Ansehung der Ober- und Unteroffiziere, als auch der Gemeinen und Knechte, von morgendem Tage, als dem 22. September, an gänzlich wegfallen, hingegen jeder Wirt verbunden sein solle, seiner Einquartierung das benötigte Obdach, Betten, Holz und Licht, auch Essig, Salz und Pfeffer unentgeltlich zu reichen, sowie das Essen derselben gehörig kochen und zurecht machen zu lassen.[1] Der Rat brachte dies durch ausgelassene schriftliche, in alle Häuser insinuierte Verordnungen sofort zur Kenntnis der Bürgerschaft und stattete am 22. September dem General Frh. von Wylich durch den Kommissions-Rat und Senator Klebe mit den Viertelsmeistern Richter, Gerbel und Ehrlich namens der gesamten Bürgerschaft den Dank für die gestrigen Tages eingelangte Verordnung wegen gänzlicher Aufhebung der Verpflegung hiesiger Garnison ab.[2] Nachmittags wurde zu Rathause gemeldet, daß in dem königl. Kadettenhause – dem Hauptlazarette – und in den Kasernen sich die Anzahl der Kranken bereits an 500 belaufe und daß unter denselben die Dysenterie, rote Ruhr und hitzige Fieber grassierten, sowie daß das Lazarett von Meißen gleichfalls nach Dresden verlegt werden solle, – weshalb der Rat für nötig erachtete, wegen der hiesiger Stadt daraus drohenden Gefahr an den General von Wylich ein Gesuch um Vorbitte bei Sr. Majestät dem König von Preußen um Remedur dieserhalb abgehen zu lassen.[3]

Am 24. September beschwerten sich beim Rate die Majore von Wangenheim und von Lengefeld darüber, daß die bequartierten Wirte hiesiger Stadt den in Garnison stehenden Grenadieren, der geschehenen Anordnung zuwider, außer Obdach, Holz, Licht, Essig, Salz und Pfeffer, nicht auch die benötigten Betten, welche neben einer Streu in einem Ober-, einem Unterbette und einem Kopfkissen bestehen müßten, reichen wollten. Ihrem Verlangen gemäs erließ daher der Rat sofort an die gesamte hiesige Bürgerschaft Patente, in welchen dieselbe bedeutet


  1. G. XXXII. 125y. Bl. 34b, 35b und G. XXXIII, 18a. Bl. 95.
  2. G. XXXII. 125y. Bl. 36b und G. XXXIII. 18a. Bl. 96b bis 100.
  3. G. XXXII, 125y Bl. 37.
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Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/20&oldid=- (Version vom 9.8.2023)