Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/196

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

abgefeuert, wobei die hiesige Garnison ein dreifaches Lauffeuer machte.[1]

Am 22. Oktober wurden die bei der letzten Aktion gemachten preußischen Kriegsgefangenen hier eingebracht, ebenso am 23. Oktober die eroberten preußischen Kanonen anher gebracht und in das Zeughaus abgeliefert.

Am 24. Oktober wurde auch in allen evangelischen Kirchen der Stadt nach der Predigt ein Dankgebet abgelesen und das Te Deum gesungen.[2] – Schon am 30. Oktober aber traf die weniger zu Freudenhymnen stimmende Nachricht hier ein, daß am gestrigen Tage die Preußen unter Prinz Heinrich ein großes Korps Oesterreicher, welches mit den vom Prinzen von Stolberg kommandierten Reichstruppen sich vereinigt gehabt, samt den Reichstruppen in einer kurzen, aber blutigen und entscheidenden Schlacht bei Freiberg völlig geschlagen habe, und daß die geschlagenen Armeen sich nach Böhmen zurückzögen. – In den ersten Tagen des November langte ein neues preußisches Armeekorps unter General Neuwied, welcher den Auftrag hatte, die Höhen bei Weissig zu besetzen und Dresden von der Neustädter Seite aus abermals zu bombardieren, in hiesiger Gegend an, kam aber zu spät, da auch Gen.-F.-M. Daun bereits gegen Ende vorigen Monats ein k. k. Armeekorps unter dem Feldmarschallleutnant Prinz Albert aus Schlesien nach Sachsen abgeschickt hatte, welches jene wichtigen Anhöhen schon früher in Besitz genommen.

Am 4. November ging Prinz Albert mit dem ihm unterstellten k. k. Armeekorps, mit welchem er zunächst einige Tage bei Stolpen gestanden hatte, dann aber bis an den Weißen Hirsch herangerückt war, über die Elbe, nahm Stellung bei Possendorf und bezog daselbst auch sein Hauptquartier.[3]

15. November. Auf dem Wege zu Sr. Königl. Majestät nach Warschau kam ein Kourier vom Prinzen Xaver, königl. französischem Generalleutnant, mit der angenehmen Nachricht hier an, daß den 3. hujus die Präliminarpunkte zwischen Frankreich,


  1. Dreßdn. Merkw. des 1762. Jahres, S. 78.
  2. a. a. O. S 79.
  3. a. a. O. S. 86.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/196&oldid=- (Version vom 1.10.2023)