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daß am 1. dss. Mts. der k. k. Gen.-F.-Zgm. Baron von Laudon die Festung Schweidnitz erobert habe. Es wurde deshalb am 4. Oktober nicht nur in der katholischen Hofkirche das Te Deum gesungen und von der daselbst postierten Miliz Salve gegeben, sondern auch in allen evangelischen Kirchen deswegen in einem besonderen Gebete gedankt und das Te Deum angestimmt, nachmittags aber rückte die hier im Lager stehende k. k. Armee aus und machte, unter Lösung der Kanonen, ein dreimaliges Lauffeuer; die hier in Garnison stehenden k. k. Regimenter endlich gaben von den Wällen ebenfalls drei Mal Salve, wobei in Alt- und Neustadt die Kanonen abgefeuert wurden.[1]

Am 15. Oktober, als am Namenstage der regierenden Kaiserin Maria Theresia, war hier eine große Solennität, indem Feldmarschall Graf von Daun sich aus seinem Hauptquartier auf der Königstraße in Neustadt, wohin er dasselbe vor einigen Tagen von Friedrichstadt verlegt hatte, mit der k. k. Generalität und vielen Stabs- und anderen Offizieren, unter Begleitung eines starken Detachements Kürassiere mit Trompeten- und Paukenschall in die königl. katholische Hofkirche begab, dort dem Hochamte und dem Te Deum, bei welchem von einigen Kompagnien Grenadiere Salve gegeben wurde, beiwohnte und sich nach dessen Beendigung unter der nämlichen Begleitung in sein Hauptquartier nach Neustadt zurückbegab.[2]

Am 31. Oktober und 1. November marschierten verschiedene, aus Schlesien eingetroffene k. k. Regimenter Infanterie und Kavallerie sowohl hier durch, als über eine bei Friedrichstadt geschlagene Schiffbrücke teils nach der hier stehenden Hauptarmee, teils nach Freiberg und dasigen Orten; auch passierte ein starker Artilleriepark am letzteren Tage, ebenfalls aus Schlesien kommend, durch die Stadt.[3]

8. Dezember. Da auf königlichen Befehl die bisher eingegangenen Brandkollektengelder an die beim Brande 1760 verunglückten hiesigen Einwohner, nach gemachter Regulierung der Quanten, nunmehr verteilt werden sollten, so ist heute zu


  1. Dreßdn. Merkw. des 1761. Jahres, S. 75.
  2. a. a. O. S. 78, 79.
  3. a. a. O. S. 83.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/190&oldid=- (Version vom 1.10.2023)