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noch alle zugegen seien und ihren Aufenthalt teils auf ihren Brandstätten, teils auf der Elbe in Schiffen, teils in den benachbarten Gemeinden hätten, daß sie jedoch über die Mietleute keine bestimmte Auskunft geben könnten, weil dieselben sich hier und da verteilt, als nach Neustadt, auf die Dörfer und andere Gemeinden. Auf der Rampischen, Borngasser, Halb-Eulengasser und Fischersdorfer Gemeinde aber waren weder Hausbesitzer noch Mietleute weggezogen, dagegen hatten sich auf der Pirnaischen Gemeinde, als durch Brand und Plünderung ruiniert, ermangelnder Nahrung und anderweiten Aufkommens halber von hier gänzlich weggewendet 7, auf Hinterseeischer Gemeinde 5, auf Poppitzer Gemeinde 20, auf Viehweider Gemeinde 1, und auf Gerbergemeinde 5 Familien.[1]

Am 26. September wurde durch königl. Reskript der Rat angewiesen, diejenigen der durch die jüngsthin preußischerseits unternommene Belagerung hiesiger Residenz unglücklich gewordenen Einwohner dieser Stadt und Vorstädte, von denen er durch „behutsamlich“ einzuziehende Erkundigung in Erfahrung bringe, daß sie sich mit ihren Familien von hier wegzubegeben gemeint seien, der königlichen und kurfürstlichen unablässigen Vorsorge für ihre künftige Wiederaufhelfung und Herstellung ihres Wohlstandes, und daß sie sich bei ihrem Verbleiben im Vaterlande der landesherrlichen Hilfe und Unterstützung gewiß und unfehlbar zu getrösten haben würden, zu versichern, – zugleich aber auch ein wachsames Auge auf etwaige auswärtige Emissäre zu haben, welche die hiesigen Einwohner durch allerhand Vorspiegelungen zu Verlassung ihres Vaterlandes und zum Wegzuge in fremde Lande zu verleiten sich bemühen sollten.[2]

Am 27. September zeigte der Oberamtmann Schreiber hierselbst dem Rate an, daß Se. Maj. der König und Kurfürst zum Besten der bei der Belagerung und Verbrennung hiesiger Residenz und Vorstädte unglücklich gewordenen Einwohner die Einsammlung einer Hauskollekte im hiesigen Kurfürstentume und gesamten Landen bewilligt habe.[3]


  1. G. XXXII. 93 Nr. 4.
  2. G. XXXII. 93 Nr. 10.
  3. G. XXXII. 93 Nr. 8.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/178&oldid=- (Version vom 10.9.2023)