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10. August. Mit Genehmigung des Konferenzministers und Kanzlers von Stammer wurde sämtlichen Hausbesitzern auf der Wilsdruffer Gasse durch den städtischen Bau- und Straßenaufseher Trepte angedeutet, daß sie auf Befehl des Gouverneurs Grafen von Maquire das Pflaster auf genannter Straße wiederum legen und zu Stand bringen, auch schon von morgen an den Anfang damit machen sollten. Dieselben waren auch dieser Anordnung nachzukommen und die Kosten dazu herzugeben ganz bereitwillig, vorausgesetzt nur, daß sie Arbeiter dazu aufzubringen im stande sein würden.[1]

Am 11. August brach die kombinierte kaiserl. königl. und Reichsarmee aus ihrem Lager von hier aus nach Meißen gegen das dort stehende von Hülsensche Korps auf, und am 20. August lief darauf die Nachricht hierselbst ein, daß genanntes feindliches Korps aus dem verschanzten Lager auf dem Dürrenberge bei Strehla nach einer hartnäckigen Attacke vertrieben worden sei, so daß sich dasselbe nach Torgau habe zurückziehen müssen.[2]

Am 14. September hat man in dem vor dem Wilsdruffer Thore neben dem Silberhammer gelegenen königl. Malersaale, welcher nach Einäscherung der Annenkirche der dasigen Gemeinde zu Abhaltung ihres Gottesdienstes einstweilen eingeräumt und mit einer Kanzel, Chor, Altar und Stühlen versehen worden war, zum ersten Male Gottesdienst und Kommunion gehalten.[3]

Nachdem am 19. September vom Rate den Gerichten der vorstädtischen Gemeinden und am 23. September den Viertelsmeistern der Stadt aufgegeben worden war, wegen derjenigen Personen und Familien, welche nach dem Bombardement von hier, und wohl zum Teil auf beständig, sich weggewendet, genaue Erkundigungen einzuziehen und die Spezifikation hiervon zu Rathaus einzureichen, so meldeten darauf die Gerichte der Fischergemeinde, daß daselbst die Wirte oder Hausbesitzer


  1. G. XXXII. 91 Nr. 23.
  2. Dreßdn. Merkw. des 1760. Jahres, S. 58.
  3. Dresdn. Merkw. des 1760. Jahres, S. 63 und B. II. 38 Bl. 17.
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Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/177&oldid=- (Version vom 10.9.2023)