Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/173

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Am 24. Juli wurden wegen Versorgung der Stadt mit Fleisch, Brot, Bier und anderen Viktualien die Fleischer, Bäcker, Brauer und Viktualienhändler vom Rate ermahnt und erinnert, auch wurde den Materialisten angedeutet, ihre Läden wieder zu öffnen und feil zu haben. – Aus dem preußischen Lager sah man heute vieles Fuhrwesen von Leubnitz über Potschappel nach Pennrich gehen. – Der Verteidigungsstand der hiesigen Werke wurde weiter verbessert.[1]

Am 25. Juli kam etwas von grünen Waren über Neustadt herein. Die Besorgnis wegen eines abermaligen Bombardements auf den noch stehenden Teil der Stadt war sehr groß, weil die Preußen unaufhörlich an neuen Batterien arbeiteten, und deshalb mußte auf des Kommandanten Ordre in den Häusern visitiert werden, ob Wasser auf die Böden geschafft sei. – Zum Ausfall wurden diejenigen, welche Viktualien in die Stadt bringen wollten, unter Aufsicht von 2 Bürgern hereingelassen.[2]

Am 26. Juli mußten alle Spritzen an den Zwinger geschafft werden. Das königl. Amt wurde vom Rate ersucht, die in den unmittelbaren Amtsdörfern wohnenden Maurer und Zimmerleute zu veranlassen, daß sie in die Stadt kommen möchten, damit die den Bürgern aufgegebene Abtragung der Ruinen bewerkstelligt werden könne. Der Oberamtmann aber ließ zur Entschuldigung melden, wie er selbst von diesen Leuten keine Assistenz haben könne. – Auch heute hörte man nicht einen einzigen Schuß von den feindlichen Batterien.[3]

Am 27. Juli brach die Miliz, um etwaigen weiteren Bränden vorzubeugen, die auf dem Walle bei der Scheffel- und Webergasse stehende Feldbäckerei ab, warf auch das Dach von der gräfl. Brühlschen Reitbahn ab. In der Vorstadt wurde den Besitzern der beim Hospitale St. Jakob stehenden Häuser auch angedeutet, die Dächer abzutragen, widrigenfalls sie eingeschossen werden sollten. – Nach Meldung des Kommandanten sollte von heute Abend 6 Uhr an Niemand mehr zum Ausfall


  1. G. XXXII. 78 Bl. 144b, 145.
  2. G. XXXII. 78 Bl. 145a.b.
  3. G. XXXII. 78 Bl. 146.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 161. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/173&oldid=- (Version vom 10.9.2023)