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kommandierenden Feldmarschall Grafen Daun ließ der Kommandant Graf von Maquire von der überhandnehmenden Feuersbrunst und in welcher Gefahr die Stadt schwebe, gänzlich in einen Steinhaufen verwandelt zu werden, Meldung thun, erhielt aber zur Antwort, daß er fortzufahren hätte, die Stadt mit äußerster Standhaftigkeit zu verteidigen, da an deren Erhaltung alles gelegen sei.[1] – Abends gegen 8 Uhr fing das Bombardement an am allerheftigsten zu werden, alles stand über und über, gleichsam wie in einem Kessel, in vollem Feuer,[2] gegen 9 Uhr aber zündeten auch die preußischen Feldjäger und einige von den Freibataillonen die große und kleine Plauensche Gasse nebst dem sogenannten Poppitz in der Wilsdruffer Vorstadt an und legten das Wohngebäude in der Hoheiten Garten, das königl. Josephinenstift, die Annenschule, die Pfarrwohnung und sehr viele (im ganzen 98) Privathäuser in Asche.[3] Auch die Annenkirche nebst Turm, welche dadurch mitten inne zwischen 2 Feuern stand, daß das der Annenschule gegenüberliegende Haus des Bäckers r, dann aber sofort auch die Annenschule von preußischen Feldjägern unter Führung eines Leutnants, trotz aller flehentlichen Bitten des Rektors, unter


  1. Maguires Diarium etc., Seite 14.
  2. Diarium vom gänzlichen Vorgange der Preuß. Belagerung der Festungen Dresden und Neustadt etc. Seite 15.
  3. G. XXXII. 78 Bl. 143b.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/169&oldid=- (Version vom 10.9.2023)