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– auf der Neustädter Elbwiese 24,000 Stück Mauerziegel, 50 Fuder Lehm, 40 Mann Arbeiter mit Spaten und Schaufeln und 20 Maurer geliefert und bez. gestellt werden, der Stadtadjutant aber meldete, daß die bürgerlichen Wachen bei der Galerie, bei den Baugefangenen, bei den Pulvermagazinen und am Brühlschen und Rutowskyschen Palais stehen bleiben und daß dazu täglich 120 Mann, jedoch ohne Gewehr, aufgeboten werden sollten, und endlich verlangte Oberst von Arnstedt, daß täglich 60,000 Stück Kommißbrote von den hiesigen Bäckern geliefert werden müßten, bei Strafe der allerhärtesten Exekution[1]. –

Das hiesige königl. preußische Feldkriegskommissariat forderte an demselben Tage einige hier sich aufhaltende Stände des Landes vor sich und rief aus Teilen der kursächsischen und inkorporierten Lande Stände oder Kreiskommissarien durch geschärfte, per Stafetten zugeschickte Verordnungen hierher. Diese kamen denn auch in der Absicht hier zusammen, die preußischen Anforderungen durch bewegliches Vorstellen entweder gänzlich zu verbitten oder deren Minderung zu erhalten, oder wenigstens darüber miteinander sich zu vereinigen, wie das Geforderte durch einen verhältnismäßigen Beitrag aufgebracht und, soviel möglich, niemand vor dem andern beschwert werde. – Am nämlichen Tage noch geschah von seiten des preußischen Feldkriegskommissariats den Ständen die Andeutung, zu Verpflegung der bei Dresden stehenden königl. preußischen Armee auf 8 Tage Anstalt zu machen, wobei vorausgesetzt wurde, daß 166 Wispel 6 Scheffel 3 Metzen Hafer oder 110 Wispel 20 Scheffel 2 Metzen Roggen, 1547 Centner 78 Pfd. Heu und 177 Schock 20½ Bund Stroh à 20 Pfd. – alles Berliner Maßes und Gewichtes – täglich erforderlich seien.[2]

Noch an demselben Tage traf König Friedrich II. zu Großsedlitz bei Pirna ein und nahm daselbst sein Hauptquartier.

Am 12. September ward beim Rate die Errichtung von Lazaretten aufs äußerste urgiert, weil das Kadettenhaus bereits


  1. G. XXXII. 125y. Bl. 3b bis 5b.
  2. G. XXXIII. 1. (Bericht an Se. königl. Majestät in Polen etc. vom 30. Dezember 1756.)
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Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/16&oldid=- (Version vom 8.8.2023)