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Am 13. Mai wurde der Geburtstag der Kaiserin Königin von der Generalität gefeiert und während des Gottesdienstes in der katholischen Hofkirche eine dreimalige Salve aus kleinem Gewehr gegeben.[1]

Am 16. Mai mußten zur Räumung des Stadtgrabens von der eingestürzten Fürstenhoffschen Hausmauer 50 Mann aus den Ratsdorfschaften ausgeschrieben und gestellt werden.[2]

Am 19. Mai wurde das vom Gen.-Feld-Zgm. Gouverneur Grafen von Maquire erlassene Verbot der Hazard- und anderer Spiele, auch der Musik in den Kaffee- und anderen Schenkhäusern unter Bedrohung der Wirte mit sofortiger Verhaftung und bei Strafe des Eselreitens vom Rate durch den Druck bekannt gemacht.[3]

20. Mai. Nachdem der Konferenzminister und Kanzler von Stammer dem Rate hatte melden lassen, daß der Gouverneur Graf von Maquire über die Ursachen der hiesigen großen Teuerung der Viktualien in Kenntnis gesetzt sein wolle, gab der Rat in einem Promemoria als „wahre Ursachen dieser hochangestiegenen Teuerung hiesigen Ortes“ an: 1) daß eine so ungemein zahlreiche, die allergrößte Konsumtion verursachende Armee teils in der Stadt, teils in einem so gar engen Bezirke umher schon weit über ein halbes Jahr stehe; 2) daß die in den umliegenden Dörfern kantonnierende Miliz von da nichts von Viktualien in die Stadt lasse; 3) sei aber auch der Landmann durch Fouragierung und unentgeltliche Hinwegnahme aller Lebensmittel beraubt, sowie 4) vom Rind- und anderen Vieh durch die stattgehabten heftigen Viehseuchen gänzlich entblößt, und von anderen Orten sei, weil insbesondere die Zufuhr aus Polen gesperrt sei, nichts zu erlangen, – eine der beträchtlichsten Ursachen der Teuerung aber sei 5) die geringhaltige und schlechte Münze, zumal das, was noch an Viktualien verkauft werde, aus dem Königreiche Böhmen kommen müsse, wo die jetzt koursierenden Münzen auf die Hälfte devalviert seien, so daß die böhmischen Händler, wenn man über die hohen Preise


  1. G. XXXII. 78 Bl. 112b.
  2. G. XXXII. 78 Bl. 115.
  3. G. XXXII. 100 Bl. 6 bis 8b. und G. XXXII. 78 Bl. 115.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/153&oldid=- (Version vom 7.9.2023)