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Köpfe kamen, zur großen Beschwerde der Eigentümer. – Das Schanzen dauerte am Feldschlößchen und Freiberger Schlage noch immer fort, und auf dem zum Bartholomäihospitale gehörigen Felde wurden neue Batterien angelegt.[1]

Am 30. April wurde auf Ansuchen den Siebenlehnschen Bäckern, welche bisher nur Montags Brot und Semmel anher zu bringen befugt gewesen, in Berücksichtigung des jetzigen so teuren Mehlpreises bis auf Widerruf verstattet, auch Freitags, also wöchentlich zweimal, den Markt allhier damit zu besuchen, jedoch unter der Bedingung, daß die Stadt mit vollwichtiger und tüchtiger Waare versorgt werde.[2]

1. Mai. Heute und die folgenden Tage ist die Einquartierung fast täglich dadurch verstärkt worden, daß das Oberproviantamt mit etlichen 70 Personen von Pirna hierher verlegt ward und letztere in die ohnehin schon hoch bequartierten Häuser zur weiteren großen Beschwerde der Hausbesitzer einbilletiert werden mußten.[3]

Am 8. Mai meldete der Stadtrichter Hilbert aus Neustadt, daß die Regimenter Harrach und Thierheim ausmarschiert und nunmehr an 8 Bataillone daselbst einquartiert worden wären.[4]

Am 11. Mai marschierte das Regiment Salm aus hiesiger Residenz aus, es rückten aber 3 Bataillone, nämlich 2 von Clerici und 1 von Pallavicini daselbst wieder ein, so daß jetzt 13 Bataillone in Altstadt lagen. In der Neustadt waren, nachdem das Regiment Wallis ausmarschiert, noch 6 Bataillone nebst 340 Bäckerburschen etc. einquartiert. In der Pirnaischen, meist abgebrannten Vorstadt ferner standen 766 Mann incl. Generalstab, Kommissariat und Feldpostamt; in der Wilsdruffer Vorstadt aber 6 Bataillone nebst Artillerie etc. an 4895 Mann und 1170 Pferden, excl. einer großen Anzahl Marketender. – Mit dem Schanzbau ward noch unablässig, auch Sonn- und Feiertags, von der k. k. Miliz fortgefahren.[5]


  1. G. XXXII. 78 Bl. 105 bis 109 und G. XXXII. 105 Bl. 80a.b.
  2. G. XXXII. 126c. Bl. 131b.
  3. G. XXXII. 78 Bl. 109.
  4. G. XXXII. 126c. Bl. 132.
  5. G. XXXII. 126c. Bl. 133b. und G. XXXII. 78 Bl. 112b.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/152&oldid=- (Version vom 7.9.2023)