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Am 3. Dezember fand bei Meißen eine Aktion zwischen dem kaiserl. General Beck und einem Korps preußischer Truppen statt, von welchem letzteren am 4. Dezember gegen Abend 1200 Kriegsgefangene, unter denen viele Sachsen gewesen sein sollen, in die Dresden benachbarten Dörfer, der Generalmajor von Dünicke aber in das gräfl. Calembergsche Haus hierselbst, 2 Obersten und viele andere kriegsgefangene Offiziere dagegen nach Neustadt gebracht wurden.[1] – Welche schwere Einquartierung übrigens die Stadt Dresden in dieser Zeit zu tragen gehabt hat, zeigt eine in den Akten befindliche Quartierstandsliste vom heutigen Tage; darnach waren einquartiert:

a. in der Residenz das ganze Regiment Fürst von Salm, der Gen.-F.-M. Graf von Daun, nebst vieler Suite und dem Generalstabe, der Gouverneur Gen.-F.-M. von Marschall, der Vice-Gouverneur Gen.-Feld-Zgm. Graf von Maquire, die Gen.-Feldmarschall-Leutnants von Lascy (nebst Suite) und von Guasco, Kommandant in der Neustadt, die Generalmajore von Gribauvall, Springer, Sentinior, Herzog von Braganza und Fürst Kinsky, der Gen.-Land-Kriegskommissar Graf von Blumeyer, der Ober-Land-Kriegskommissar Graf Clary, das Artillerie-, Ingenieur- und Minierkorps, der Hof- und Kammerrat von Hauer, die Kommissariatsexpedition, das Proviantamt, die Feld- und Kriegs-Kassa, das Feldpostamt, viele Stabs- und Feldmedici, die Feldapotheke, eine große Anzahl Feldbäcker, ferner der schwedische Gesandte Baron von Arenstedt, das sächsische Landes- und Kriegskommissariat und von der sächsischen Armee der Oberst von Bennigsen und Major von Minckwitz,

b. in den Vorstädten kantonnierten 8 Bataillone Infanterie,

c. in der Neustadt aber standen die beiden kompleten Regimenter von Harrach und von Thierheim, jedes Regiment von 14 Kompagnien mit Ober- und Unterstab, 2 Stock- und einer General-Stabs-Stockwacht, ferner gegen 300 Artilleristen,


  1. G. XXXII. 78 Bl. 38 und Dreßdn. Merkw. des 1759. Jahres, S. 91.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/143&oldid=- (Version vom 12.9.2023)