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ihrer Ranzion ausstellen. – Sonst empfand man in der Stadt wegen ausbleibender Zufuhren großen Mangel an Lebensmitteln.[1]

Am 23. November erreichte die Kälte eine ganz außerordentliche Höhe, sodaß sie derjenigen der großen Winter fast gleichkam.

Am 24. November liefen aus der Vorstadt sehr viele Klagen ein, daß von der kampierenden Miliz mit Wegreißung und Verbrennung der Vermachungen, auch Umhauung der Fruchtbäume noch immer fortgefahren werde; desgleichen klagte der Inspektor Senator Schelcher, daß von der Vermachung des Armenhausgartens durch die kaiserliche Miliz ein ziemlicher Teil schon niedergerissen und verbrannt worden sei.[2]

Am 25. November ist in den hiesigen Kirchen wegen des großen Vorteils, welchen die k. k. und Reichsarmee bei Maxen über die preußischen Truppen erhalten, mit Trompeten und Pauken das Te Deum gesungen, auch sind die Kanonen gelöst und Salve gegeben worden. – Gen.-F.-M. Daun nahm sein Hauptquartier in hiesiger Residenz im Mniesczeckischen Palais auf der Moritzstraße.[3]

Am 27. November wurden nach plötzlichem Eintritt wärmerer Witterung die in den Bürgerhäusern liegenden Blessierten nach Neustadt in das Kadettenhaus transportiert.[4]

Am 30. November ordnete der Oberstwachtmeister von Burmann auf Ordre des Gouverneurs von Marschall an, daß von jetzt an alle Bürgerordonnanzen, welche zeither unter den Thoren und auf der Hauptwache gestanden, abgehen sollten.[5]

Am 1. Dezember zeigte der Kateget am Ehrlichschen Gestift, Max Leibnitz, an, daß k. k. Artillerie unter Vorschützung der unumgänglichen Notwendigkeit nunmehr auch das Ehrlichsche Armen-Schulgestift bequartiere und sogar die Schulstube eingenommen habe; die Pferde seien in die Holzschuppen gezogen worden.[6]


  1. G. XXXII. 78 Bl. 33b.
  2. G. XXXII. 78 Bl. 35 und G. XXXII. 126c.
  3. Dreßdn. Merkw. des 1759. Jahres, S. 88, 90.
  4. G. XXXII. 78 Bl. 35b.
  5. G. XXXII. 126c.
  6. G. XXXII. 126c Bl. 104 und G. XXXII, 78 Bl. 37.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/142&oldid=- (Version vom 12.9.2023)