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nach preußischen Geldern gesucht worden, weil dem Gen.-F.-M. und Gouverneur von Marschall hinterbracht worden war, daß dergleichen hauptsächlich in dem einen Keller unter oder neben dem Stalle vergraben worden sein sollten. Die Mühe war jedoch vergeblich, da nichts gefunden wurde.[1]

Am 4. November kam der Prinz von Zweybrücken mit Gefolge hier an und nahm im gräfl. Rutowskyschen Palais Quartier.[2]

15. November. Bei der Stadt verursachte es große Konsternation, daß die k. k. Armee sich bis Wilsdruff zurückgezogen.[3]

Am 16. November rückten nachmittags 3 Uhr die Kur-Mainzer und Trierschen Bataillone aus hiesiger Garnison aus, es brach auch die kampierende Reichsexekutionsarmee aus dem bisher gehabten Lager bei Friedrichstadt auf und marschierte gegen Pirna.[4]

Am 17. November nahm Gen.-F.-M. Graf von Daun sein Quartier im gräfl. Mosczynskischen Garten, verlegte dasselbe aber am 18. November in den Steinhäuserschen Garten an der Hundsgasse. – Die eingefallene große Kälte verursachte, daß von der Miliz die Gartenvermachungen in den Vorstädten abgebrochen und verbrannt wurden. So meldete u. A. am 19. November der Senator Hildebrand, als Administrator des Ehrlichschen Armen-Schulgestiftes, daß beinahe eine ganze Kompagnie in das Stiftsgrundstück eingedrungen sei und die Vermachung weggebrochen und verbrannt habe.[5]

Am 20. November zeigte der Billetierer Hempel aus der Vorstadt an, daß er gestern Abend, weil er die verlangte Stallung nicht habe schaffen können, gar sehr gemißhandelt worden, indem die Soldaten ihn bei den Haaren herumgeschleppt und ihn dabei entsetzlich verflucht und verwünscht hätten. Hilfe sei in solchen Fällen nicht zu erlangen, man würde von einem Orte zum andern gewiesen und die Miliz gebe gar nichts mehr


  1. G. XXXII. 126b. und G. XXXII. 78 Bl. 31b.
  2. G. XXXII. 126c und G. XXXII. 78 Bl. 31b.
  3. G. XXXII. 78 Bl. 32b.
  4. G. XXXII, 126c, Bl. 97 und G. XXXII, 78 Bl. 32.
  5. G. XXXII. 78 Bl. 33.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/140&oldid=- (Version vom 12.9.2023)