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verlegt. Dagegen rückte das markgräflich Baden-Badensche Regiment, welches bisher hier in Garnison gestanden, in das Lager bei Friedrichstadt aus.[1]

Am 11. Oktober statteten der Bürgermeister Freyberg und der Stadtsyndikus Dr. Schröer als Ratsdeputierte dem neuen Gouverneur General von Marschall wegen dessen Anherkunft und Übernahme des Gouvernements ihre Gratulation ab. Letzterer äußerte, daß er in keiner andern Absicht als der, die Stadt zu protegieren, hierher gekommen sei, und sprach den Wunsch aus, daß je eher je lieber das gräfl. Brühlsche Palais von dem darin befindlichen Lazarett – mit ungefähr 102 Mann – geräumt und in die Vorstadt, in die „3 Rosen“ und den Saal von „Birckholtzens“, verlegt werde.[2]

Am 13. Oktober sollte diese Verlegung der Kranken und Blessierten in die Vorstadt erfolgen, doch wurde dieselbe kontramandiert und am 14. Oktober das Breyhahnhaus, sowie die Schneider- und Schuhmacherherberge zur Aufnahme der Kranken und Blessierten, welche auf Verlangen des Gen.-F.-M. von Marschall nunmehr in die Stadt verlegt werden sollten, bestimmt;[3] am 15. Oktober aber wurde dem Rate angezeigt, daß das bisher im Brühlschen Palais gewesene kaiserl. königl. Lazarett nunmehr in das Kadettenhaus nach Neustadt verlegt werden solle.[4]

Am 16. Oktober begann der Transport der Kranken und Blessierten in das Kadettenhaus.[5] – Auf Befehl des Gen.-F-M. von Marschall wurde der hiesige Agent und Branntweinschenke Schönberg durch den kaiserl. königl. Hauptmann und Platzmajor von Schuzinger unter Zuziehung des Stadtschreibers Langbein verhaftet und in das hiesige Justizamt eingeliefert, die bei ihm aufgefundenen Skripturen nebst 3 Kopieen von aufgefangenen Briefen aber wurden auf Ordre des


  1. G. XXXII. 78 Bl. 23b und Dreßdn. Merkw. des 1757. Jahres, S. 79.
  2. G. XXXII. 126c. Bl. 80 und G. XXXII. 78 Bl. 24.
  3. G. XXXII. 126c. Bl. 83b und G. XXXII, 78 Bl. 24b.
  4. G. XXXII. 126c. Bl. 84 und G. XXXII. 78 Bl. 20.
  5. G. XXXII. 78 Bl. 21.
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Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/137&oldid=- (Version vom 11.9.2023)