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kommen müssen, um ihm diejenigen 7 Häuser in der Neustadt anzuzeigen, in denen preußisches Geld vermauert worden sei. Er, von Guasco, hatte dabei gesagt, er kenne zwar diese Häuser, er wolle aber nicht gern Lärm machen, und als Berger jenes zu thun nicht im Stande gewesen, ihn weiter bedeutet, hiervon seinen Leuten Nachricht zu geben und sie zu ermahnen, die Häuser gutwillig anzuzeigen, widrigenfalls es ihre Köpfe kosten würde. Auch hatte der Küster König an der Frauenkirche zum General von Guasco kommen müssen, welcher jenem scharf zugesetzt hatte, zu gestehen, ob nicht 11 Kisten in der Frauenkirche befindlich wären, und waren ihm 24 Stunden Bedenkzeit gegeben worden. Vom Rate, welcher hiervon allenthalben benachrichtigt worden war, wurde sodann, „da nun diese Kisten der Frau Gräfin von Rex zuständig“, der Stadtschreiber Langbein veranlaßt, dem General diesfalls Vorstellung zu thun.[1]

Am 9. Oktober meldete genannter Stadtschreiber dem Rate, daß er heute früh in des Generals von Guasco Quartier in Neustadt gewesen, demselben die Bewandnis, welche es mit den in die Frauenkirche geschafften Kisten habe, daß solche nämlich der Frau Gräfin von Rex gehörten, vorgestellt, jener aber die Antwort erteilt habe: daß diese nicht gemeint wären, sondern verschiedene andere Kisten mit Stangen Silber, welche dem königl. preußischen Etatsminister von Borck gehörten und nach Anzeige einer distinguierten Person, deren Name zu verschweigen wäre, in die Frauenkirche geschafft worden seien. Diesem habe der General die Bedrohung beigefügt, daß, wenn der Rat den Ort nicht anzeigen lassen würde, es ihre Köpfe kosten solle. – Nachmittags traf hier der G.-F.-M. von Marschall als derzeit in hiesiger Residenz bestallter Gouverneur ein und nahm sein Quartier im gräfl. Hennickeschen Hause.[2]

Am 10. Oktober wurden die beiden Bataillone vom Kur-Mainzischen Regimente aus der Neustadt in die Residenzstadt


  1. G. XXXII. 126c. Bl. 77b. und G. XXXII, 78 Bl. 23.
  2. G. XXXII. 126c. Bl. 78b, 79 und G. XXXII 78 Bl. 23b.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/136&oldid=- (Version vom 11.9.2023)