Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/134

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Rat, widrigenfalls sich gemüßigt sehen würde, höheren Ortes um Abhilfe nachzusuchen oder auch eventuell solches an Ihro k. k. Majestät nach Wien gelangen zu lassen.[1]

Am 25. September wurde auf Verordnung des kaiserl. königl. und Reichs-General-Kriegskommissariates die unverweilte Anzeige alles feindlichen Gutes, es möge deponiert, versteckt, verkauft oder sonst verborgen sein, allen Bürgern und Einwohnern durch in sämtlichen Häusern insinuierte Patente, unter Bedrohung mit der empfindlichsten Strafe für den Unterlassungsfall, anderweit aufgegeben. – In der Neustadt mußten über die dort bereits im Quartier liegende überaus starke Garnison und 800 Bäckerburschen vom Daunschen Armeekorps noch 100 Bäckerburschen vom Haddickschen Korps einquartiert werden, so daß 30, 40 und mehr Köpfe auf ein Haus billetiert waren.[2]

Am 26. September rückte vormittags in Neustadt auch das k. k. ungarische Harrachsche Regiment Infanterie, dagegen vorgebrachter Vorstellung ungeachtet, in Garnison ein.[3] – Auf mündlichen Befehl des Gen.-Feld-Zgm. Grafen von Maquire, welcher gestern, nach seiner Rückkehr nach Dresden, das Gouvernement der Residenz wieder übernommen hatte, machte der Rat durch Patente bekannt, daß ersterer allen Einwohnern verboten habe, bei Leibes und Lebensstrafe weder Heu, noch Stroh, noch auch Viktualien außerhalb der Stadt und der Vorstädte von hier wegzuschaffen.[4]

Am 27. September wurde das Wilsdruffer Thor wieder geöffnet, an der Brücke des Pirnaischen Thores aber mit der Arbeit angefangen.[5]

Am 28. September mußten früh 50 Mann zu Wegschaffung der vernagelten Kanonen von den Wällen aufgeboten werden.[6]

Am 29. September ging die hier angelangte Daunsche, auf 70,000 Mann geschätzte Armee auf 3 bei Neustadt Tags


  1. G. XXXII. 90 Bl. 43 bis 45.
  2. G. XXXII. 90 Bl. 55 bis 57 und G. XXXII. 78 Bl. 14a.b.
  3. G. XXXII. 126a. und G. XXXII. 126c. Bl. 35.
  4. G. XXXII. 90 Bl. 60, 61 und G. XXXII. 78 Bl. 14b.
  5. G. XXXII. 78 Bl. 15.
  6. G. XXXII. 126c. Bl. 58b.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/134&oldid=- (Version vom 10.9.2023)