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beim Ausmarsch von ihnen hier zurückgelassen worden sei, ebenfalls bei Leibes- und Lebensstrafe angeben solle. Und gleichwie der Garnison anbefohlen worden, weder Religions- noch andere Diskurse über die gegenwärtigen Zeitläufte zu führen, „bei Ehre, Reputation und Lebensstrafe,“ auch gegen die Einwohner alle Bescheidenheit und Höflichkeit zu gebrauchen, so solle auch der Magistrat sämtliche Bürger und Einwohner auf das ernstlichste erinnern, daß sie sich gleichfalls aller Diskurse in Religions- und andern, öffentliche Angelegenheiten betreffenden Sachen bei ebenmäßiger Strafe enthalten sollten.[1] – Diese sämtlichen vorerwähnten Punkte wurden der deshalb konvozierten Bürgerschaft, wovon ein großer Ausschuß vormittags zu Rathause sich eingefunden hatte, gehörig bekannt gemacht. – Nachmittags in der 5. Stunde ließ Gen.-Feld-Zgm. Graf von Maquire zu Rathause noch anbefehlen, daß binnen 24 Stunden alle hier verbliebenen preußischen Personen nebst Weibern und Kindern, bis auf die zum königl. preußischen Lazarett gehörigen oder auf Kommandos hier verbliebenen, die Stadt räumen sollten, was sofort durch die Fouriere[WS 1] und Gerichte in der ganzen Stadt und Vorstadt, auch in Neustadt, bekannt gemacht wurde.[2]

Am 14. September wurde auf Ordre des Gen.-Feld-Zgm. und Gouverneurs Grafen von Maquire der Fußsteig unter dem Wilsdruffer Thore wieder eröffnet.[3]

Am 15. September rückten noch 7 Bataillone und 3 Kompagnien Grenadiere nebst einem starken Stabe zur Garnison in hiesige Neustadt ein.[4]

Am 16. September wurde beim Vormittags-Gottesdienste wegen Befreiung der hiesigen Residenz von den Preußen sowohl in der katholischen Hofkirche als auch in allen evangelischen Kirchen nach der Predigt ein besonderes Dankgebet verlesen und das Te Deum gesungen, wobei das Salmsche Regiment 3 Mal Salve gab. – In der Nacht und am folgenden


  1. G. XXXII. 102 Bl. 38 bis 40, bez. 50 bis 55, 60.
  2. G. XXXII. 126c. Bl. 32 und G. XXXII. 102 Bl. 41 bis 43.
  3. G. XXXII. 126c. Bl. 32b.
  4. G. XXXII. 102 Bl. 53.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Fo   ere (in diesem Exemplar)
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/130&oldid=- (Version vom 10.9.2023)