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vorbei-, die Leute aber, welche den Trauerkondukt bildeten, in Portechaisen hinterdrein getragen. – Nachmittags um 4 Uhr kehrten auch die königl. Herrschaften aus Pirna wieder hierher zurück.[1]

Am 12. September wurde das an dem Ballhause liegende, aus etwa 100 Schock Gebunden bestehende Magazinstroh der Bürgerschaft in der Stadt, und das hinter der Hauptwache liegende dergleichen an 70 bis 80 Schock den Bürgern in der Vorstadt zum Behuf der ins Quartier kommenden starken Garnison preisgegeben, „wobei es sogar unbändig zugegangen ist, indem das Volk sich haufenweise zugedrungen und gar keine Ordnung observiret werden können.“ – Die Räumung des Strohes von den Märkten ward auf das ernstlichste mit allen vorhandenen Kräften betrieben.[2]

13. September. Nachdem bis gestern Abend die neue Garnison, bestehend aus 6 Bataillonen der kombinierten kaiserl. königl. und Reichsarmee, in der Residenzstadt einquartiert worden, erteilte der Gen.-Feld-Zgm. Graf von Maquire auf die Anfrage des Rats, was der Quartierstand der einquartierten Mannschaft zu gewähren habe? durch den General-Feldwachtmeister und Kommandanten Freiherrn von Kleist die schriftliche Resolution: daß außer Dach und Fach, Holz und Licht der Soldat in den Quartieren nichts zu fordern habe, was auch bei der heutigen Parole den Regimentern kund gethan werden solle.[3] Auch erließ genannter Gen.-Feld-Zgm. durch den Kommandanten Freiherrn von Kleist an den Rat sowohl schriftlichen als mündlichen Befehl, bekannt zu machen, daß bei Leibes- und Lebensstrafe jeder Hausbesitzer alle hier sich noch aufhaltenden preußischen Deserteure, Bedienten und Weiber anzeigen, auch jeder Einwohner alles dasjenige, was von preußischer Miliz ihm an Gewehren und andern Effekten aufzuheben gegeben oder


  1. Dreßdn. Merkw. des 1759. Jahres, S. 70.
  2. G. XXXII. 126c. Bl. 27b flg., 32 und G. XXXII. 102 Bl. 28 flg.
  3. G. XXXII. 102 Bl. 30, 32 und Drittes fortgesetztes Diarium, was sich nach Eroberung und Besitznehmung der Kön. u. Churf. Sächs. Residenzstadt Dreßden vom 21. Septbr. bis 9. Octbr. 1759 zugetragen, S. 7.
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Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/129&oldid=- (Version vom 10.9.2023)