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in ihr Lager hinter dem Großen Garten zurück.[1] – Zwei Tage später hatte Daun die Belagerung aufgehoben und den Rückzug nach Böhmen angetreten, während die Reichsarmee sich nach Franken wendete.

Am 13. November hat man alle in den Tagen vom 5. bis 11. November in der Altstadt verstorbene Personen, weil sowohl das Pirnaische als auch das Seethor gesperrt gewesen und bez. noch gesperrt war, auf den Neustädter Kirchhof zur Beerdigung bringen müssen[2]; – welche Not an Lebensmitteln aber in den Tagen nach dem 10. November in hiesiger Stadt geherrscht hat, darüber giebt folgende, vom 15. November datierte, vom Rate an den Gouverneur gerichtete Vorstellung das beste Zeugnis: „Die Bäcker, Fleischer und Brauer klagen uns, daß ungeachtet der von Ew. Excellenz gestern Abend uns beschehenen Versicherung der Herr Platzmajor keine Pässe zur Überfahrt von Mehl, Fleisch, Malz und Holz geben wolle. Wir bitten um Gottes willen, Ew. Excellenz wollen unsere Not beherzigen und dem Herrn Platzmajor zu Erteilung der Pässe Ordre stellen. Sonst verderben wir.“[3] – Diese Verhältnisse besserten sich sofort nach Aufhebung der Belagerung, und schon am 30. November wurde durch einen öffentlichen Anschlag am Rathause bekannt gemacht, daß vom 1. Dezember c. an die Kanne Stadtbier, welche bisher 8 Pfennige gekostet, für 7 Pfennige verkauft werden solle.[4]



  1. Tageregister von Dreßden vom 5. bis 14. November 1758.
  2. Dreßdn. Merkw. des 1758. Jahres, S. 89.
  3. G. XXXII. 125v.
  4. Dresdn. Merkw. des 1758. Jahres, S. 91.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/110&oldid=- (Version vom 26.8.2023)