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Am 22. Juli machte der Rat durch öffentlichen Anschlag bekannt, daß der Generalleutnant und Gouverneur Graf von Schmettau unterm gestrigen Tage die Ordre an ihn erlassen habe, er solle der Bürgerschaft ansagen: daß bei nächtlich entstehendem Allarm ein jeder Bürger in seinem Hause verbleiben, in seinem Zimmer gegen die Straße ein Licht setzen und sich nicht an dem Fenster sehen lassen solle. Bei einem feindlichen Anfalle dürfe die Bürgerschaft sich nicht zusammenrottieren, denn wo mehr als höchstens 3 Personen beisammen ständen, habe die Patrouille Ordre, Feuer auf sie zu geben. Sollte der Feind aber Feuer in die Stadt werfen, so müsse der Magistrat dafür sorgen, daß die Spritzen bei der Hand wären und die Bürgerschaft in der Straße, wo das Feuer sei, solle Erlaubnis haben, ohne Gewehr zur Hilfe zu kommen.[1]

Am 24. September erhielt der Rat vom Platzmajor von Gedeler die Ordre, gegen den 1. Oktober a. c. 160 Roquelaurs von grauem Tuch zur Austeilung an die Wachtposten in hiesiger Garnison zu liefern, die denn auch am 16. Oktober dem genannten Platzmajor überliefert und an die Wachten übergeben worden sind.[2] – Gegen Ende Oktober wurde das Baugerüste von dem völlig fertiggestellten schönen Turme der katholischen Hofkirche gänzlich abgetragen.[3] – Nachdem seit dem 3. und 4. November die sogenannte Reichsarmee sich bei Lauenstein gelagert und ihr Vordertreffen bis Freiberg und Nossen hatte vorrücken lassen, und man am 6. November abends deutlich wahrgenommen, daß das vom Marschall Daun dem Prinzen von Zweybrücken zur Verstärkung zugeschickte Korps von circa


  1. G. XXXII. 125v.
  2. G. XXXII. 125v.
  3. Dreßdnische Merkw. des 1758. Jahres, Seite 80.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/105&oldid=- (Version vom 25.8.2023)