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Am 22. April eröffnete der Generalleutnant und dermalige Gouverneur Graf von Schmettau den zu ihm beschiedenen beiden Bürgermeistern Schwarzbach und Freyberg und dem Stadtrichter Hilbert, daß Se. Maj. der König von Preußen ihm bei Übertragung der hiesigen Gouverneurstelle die unverzügliche Beitreibung des Überrestes an 280,000 Thalern von der von hiesiger Stadt zu erlegenden Kontribution der 500,000 Thaler anbefohlen, auf die von dem Prinzen Heinrich von Preußen für hiesige Stadt eingelegten Interzessionalien aber reskribiert hätten, daß, im Fall binnen 8 Tagen annoch 80,000 Thaler Kontribution aufgebracht und erlegt würden, an den 500,000 Thalern 200 Mille der Stadt erlassen sein sollten; geschähe die verlangte Zahlung in Güte jedoch nicht, so müsse das Ganze erlegt werden.[1] – Infolgedessen statteten am 24. April bei Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Heinrich namens des Senates die beiden Bürgermeister und Stadtsyndikus Dr. Schröer für die bei dessen Herrn Bruders königl. Majestät eingelegte Interzession und den dadurch bewirkten Erlaß zweier Tonnen Goldes an der von hiesiger Stadt geforderten Kontribution unterthänigsten Dank ab.[2] – Gegen die mutmaßlich nur renitenten Kontributionsrestanten wurde von heute an mit der Auspfändung verfahren,[3] auch alle Hausbesitzer und Mietleute durch gedruckte Zettel veranlaßt, ihr rückständiges Kontributionsquantum binnen 24 Stunden unfehlbar zu bezahlen.[4]

Am 25. April bat der Rat den General und Gouverneur Graf von Schmettau schriftlich und mündlich, ihm zu Eintreibung der Kontributionsreste Zeit zu gönnen, doch bestand derselbe auf Zahlung der 80,000 Thaler bis 1. Mai a. c. und erklärte, er müsse Sr. Maj. dem König Bericht erstatten, wie die Resolution des Rates hierüber ausgefallen sei.[5]

Am 28. und 29. April wurden wieder je 5000 Thaler


  1. G. XXXII. 81 Bl. 46 flg.
  2. G. XXXII. 81 Bl. 48 flg.
  3. G. XXXII. 80a. Vol. I. Bl. 107 flg. und G. XXXII. 81 Bl. 55 bis 59b, 62 flg.
  4. G. XXXII. 80a. Vol. I. Bl. 106 und G. XXXII. 81 Bl. 53.
  5. G. XXXII. 80b. Vol. II. Bl. 103 und G. XXXII. 81 Bl. 50 bis 52.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/103&oldid=- (Version vom 25.8.2023)