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Am 11. April überreichte der Rat durch die beiden Bürgermeister Schwarzbach und Weinlig, sowie den Stadtsyndikus Dr. Schröer dem Prinzen Heinrich von Preußen ein Promemoria, in welchem er unter ausführlicher Darlegung des wahren Unvermögens der Stadt ebenso wie in der ihm, dem Prinzen, gleichzeitig überreichten Supplik an den König von Preußen vorstellte, daß auf die von hiesiger Stadt geforderte Kontribution der 500,000 Thaler mit unsäglichen Mühen und nach den härtesten Drohungen, von seiten der armen Stadt aber „mit vielen Tausend Thränen“ 220,000. Thaler nach und nach zusammengebracht und abgeliefert worden seien, und bat, bei seines Bruders königl. Majestät für hiesige Stadt dahin zu interzedieren, daß ihr dasjenige, was an dem Kontributionsquanto noch nicht habe aufgebracht werden können, in Gnaden erlassen werde; worauf Prinz Heinrich seine Verwendung dem Rate versprach.[1]

Am 20. April traf namens des Königs von Preußen das General-Feldkriegsdirektorium mit den bevollmächtigten deputierten Ständen der sämtlichen kursächsischen Lande eine Konvention, nach welcher die Stände gegen Freilassung der sämtlichen Revenuen hiesiger Lande und Zugestehung gewisser Bedingungen von seiten des Feldkriegsdirektoriums sich zu Erlegung eines Aversionalquantums von 2,700,000 Thalern auf das Jahr 1758 verbindlich erklärten. In dieser Summe waren aber die auf Berechnung mit dem Feldkriegskommissariate stehenden 286,875 Thaler 17 Gr. Proviant- und Fouragegelder, sowie ein von der Ritterschaft begehrtes Quantum der 500,000 Thaler auch die geforderten Armatur-, Montierungs- und Equipageersatzgelder an 66,542 Thalern 1 Gr. und bez. 4982 Thalern 17 Gr. nicht begriffen. – Überdies hatte schon vor Abschluß dieser Konvention das königl. kurfürstl. Kammerkollegium durch einen getroffenen besonderen Vergleich eine Million Reichsthaler von der überhaupt auf 3,700,000 Thaler normierten Aversionalsumme auf das Jahr 1758 übernommen.[2]


  1. G. XXXII. 80 Vol. I. Bl. 79, 81 flg. und G. XXXII. 81 Bl. 35 bis 39b.
  2. G. XXXIII. 10 (besonders Bl. 74 bis 79).
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/102&oldid=- (Version vom 25.8.2023)