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führung mit zu dancken, einer Nahmens Blanck legte ein sonderbahres Kenn-Zeichen der ihm beywohnenden Bau Erfahrenheit, durch Aufführung des Pflugischen Hauses am Tag. In der Bildhauer-Kunst floriret der Zeit in Ruhm besagten Dreßden der Weltberühmte Balthasar Permoser von Salzburg gebürtig, in der Mahler Kunst aber und sonderlich in der Perspectiv der Herr Felgem, in modelliren der Kunst Tischler Borlach, in eingelegter Arbeit einer Nahmens Maurer.“

So haben wir denn eine stattliche Reihe interessanter, wenn auch zum Teil schon von Hasche benutzter Nachrichten. Zunächst freuen wir uns, George Bähr als vielbeschäftigten und berühmten Meister bereits 1711, fünfzehn Jahre vor Beginn des Baues der Frauenkirche, kennen zu lernen. Hasche (Magazin I, 158) nennt das Flemmingsche Palais in der Kreuzgasse und das Dessauische in der Moritzstraße sein Werk. Das erstere, ein gewaltiger Bau, jetzt Nr. 1, ist uns durch einen trefflichen Kupferstich erhalten, brannte jedoch 1786 nieder, das letztere ist das Palais de Saxe mit dem ursprünglich dazugehörigen British Hôtel in der Landhausstraße, jene beiden wuchtigen und durch derbe Kraft der Gliederung sich vorteilhaft auszeichnenden, echten Barockwerke. Betreffs des Orgelwerkes für Florenz vermag ich z. Z. nähere Angaben nicht zu machen.

Georg Hases Werk war das der Schilderung nach phantastische Gebäude, welches bis 1760 an Stelle des jetzigen Gewandhauses stand. Unter dem Namen „Schiffmühle" war das Haus Große Frauengasse Nr. 12 zu Anfang des 18. Jahrhunderts bekannt, ein noch heute wohl erhaltenes und von glücklichem Kompositionstalent zeugendes, stattliches Werk. Von Joh. Gottfr. Fehre ist der „Goldene Ring“ errichtet; hierunter ist aber nicht das Haus Neumarkt 3, welches jetzt ein derartiges Wahrzeichen trägt, sondern das einst selbst von Kaisern (Peter dem Großen 1711) besuchte Gasthaus Altmarkt 25 (jetzt „zum Stadtkeller“) zu verstehen; ebenso gehört ihm die Löwenapotheke am Altmarkt zu. Sein Anteil am Bau der Neustädter Kirche ist erst in jüngster Zeit festgestellt worden. Von ihm stammt auch das Haus Hauptstraße Nr. 2 an der Ecke der Heinrichstraße. Im Gegensatz zu seinem Kollegen Bähr zeigt Fehre in diesen Werken eine zierliche