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wenn man an die Anmaßung denkt, mit der diese Franzosen sich zu jeder Forderung berechtigt glaubten. Stand ihnen das Mittagsessen nicht völlig an, - und die Gäste waren darin nicht leicht zu befriedigen - so wurden die Teller in das Zimmer geworfen. Wie froh fühlte man sich, wenn dies nicht geschehen war, und doch „trat sofort,“ wie Baumann erzählt, „die Sorge um den Abend wieder ein, und schlaflose Nächte bereiteten die Bedürfnisse des andern Tages vor. Ihr Götter dieser Erden! Glaubt ihr des Krieges Schicksal nur auf dem Schlachtfelde zu finden, so betretet die Hütten der Aermsten. Thränen und Seufzer werden euch empfangen, und des Jammers schleichendes Gift bewirkt da schmerz- und schmachvoller, was dort gewaltsam und plötzlich geschieht“[1]. Als am 18. Mai Napoleon Dresden verließ, um sich nach Bautzen gegen die Verbündeten zu wenden, nahm er auch die in der Umgegend der sächsischen Hauptstadt in Quartier gelegenen Garden mit.

Gleichwohl wurde Plauen von Einquartierung noch nicht frei. Zufolge der von der Ortsbehörde geführten Listen hatten vom 8. Mai, dem Tage des Abzugs der Russen, bis Ende des Monats je 1 Tag im Dorfe folgende Truppen gelegen.

Tage. Gattung der Truppen. Offiziere. Gemeine. Pferde.
8. Mai. Italienische Garde-Dragoner        20 429    169   
9. Artillerie-Train 9 323 430
10. Italienische Garde 3 75 -
11. Garde und Train 11 297 116
12. 10 312 116
13. 10 314 116
14. 10 313 116
15. 10 305 116
16. 12 307 116
17. 12 308 116
18. Infanterie-Kranke - 11 -
19. Holländische Uhlanen 4 161 157
20.-25. Infanterie-Kranke - 31 -
26. Holländische Husaren 5 33 139
27. Französische leichte Reiter 7 46 151
28. Französischer Train 2 79 314
29. Würtemberger - 21 22
30. - n1[WS 1] 22
Sa: 125 3686 2216[2].

Während dieser Zeit diente das Wasserpalais an der Hofmühlenbrücke als französisches Lazareth, da weder die in Dresden befindlichen 14 Hospitäler, noch das Palais, die 4 Pavillons und 4 in deren Nähe errichteten 120 Ellen lange Holzbaracken im Großen Garten, die ebenfalls

Anmerkungen (Wikisource)

  1. so in der Vorlage, vermutlich 21
  1. Baumann, S. 40-42
  2. Ger. A. Lit. K. Nr. 23, Bl. 14b und 14c