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wurden dem Bergbau auch bei der Versorgung der Belegschaften mit Brotkorn aus den zur Bekämpfung von Teuerung und Hungersnot errichteten Kornmagazinen gewährt.

     Trotz dieser Mittel geriet der Bergbau gegen Ende des 17. Jahrhunderts in immer größere wirtschaftliche Bedrängnis, so daß sein Weiterbestand, abgesehen von einzelnen besonders reichen Gruben, in Frage gestellt war. Da erwies sich eine im Jahre 1702 getroffene Maßnahme, die Errichtung einer Bergbaukasse, als besonders segensreich. Die Kasse zog ihre Einnahmen anfänglich nur aus einer mit Zustimmung der sonst steuerfreien Bergstädte eingeführten Accise auf Bier, Wein und Branntwein. Ihr wurden die Aufgaben gestellt, Versuchsarbeiten zu betreiben, Anlagen zum gemeinen Nutzen des Bergbaues zu unterstützen und Kuxe von höflichen Zubußgruben mitzubauen. Sie hätte mit den aus der Accise gewonnenen Mitteln aber nur bescheidenen Nutzen stiften können, wenn sie nicht das Glück gehabt hätte, daß sich unter ihren Zubußkuxen 30 von der Grube Dorothea bei Clausthal befanden, einer Grube, die wenige Jahre nach ihrer Aufnahme das reichste und nachhaltigste Erzmittel erschloß, das im Oberharz je vorgekommen ist. Die Grube hat zusammen mit der Nachbargrube Carolina den Guwerken in anderthalb Jahrhunderten, von 1709 bis 1863, eine bare Ausbeute von rund 20 Millionen Mark gezahlt, d.i. die knappe Hälfte der Ausbeute, die der Oberharzer Bergbau in dieser Zeit überhaupt ausgeschüttet hat. Die Bergbaukasse war durch die reichen Einnahmen aus dem Kuxenbesitz in den Stand gelebt, nicht nur den notleidenden Gruben wirksam zu helfen, sondern auch ein Vermögen anzusammeln, das schließlich eine Höhe von über 1,4 Millionen Mark erreicht hat. Die Zinsen des Vermögens haben auch nach Erschöpfung des reichen Erzmittels die Förderung vieler gemeinnütziger Zwecke noch lange möglich gemacht, bis das Kapital nach den Weltkriege der allgemeinen Entwertung zum Opfer gefallen ist.

     Zur Erhaltung des Bergbaues wirkten im 17. und 18. Jahrhundert auch wichtige technische