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Garten-Kalender.

[Ξ] PaObstgarten. Es sind Löcher zu graben, worin im Frühjahre Bäume gesetzt werden sollen.

PaGemüsegarten. Tritt Frost ein, so wird Dünger in den Garten gefahren, weil jetzt die Räder des Wagens nicht tief einschneiden können.

PaBlumengarten. Man macht den Blumensamen aus den Hüllen, bringt ihn in Ordnung und hebt ihn in einem nicht zu warmen Zimmer auf.




Euch ist der Heiland geboren.


Nun freut euch, lieben Christgemein
Und laßt uns fröhlich springen,
Daß wir getrost und all in ein
Mit Lust und Liebe singen,
Was Gott an uns gewendet hat
Und seine große Wundertat;
Gar teuer hat er’s erworben.




Die Zukunft decket
Schmerzen und Glücke
Schrittweis dem Blicke.
Doch ungeschrecket
Dringen wir vorwärts –
Und schwerer und schwerer
Hängt eine Hülle –
Mit Ehrfurcht. Stille
Ruhen oben die Sterne
Und unten die Gräber –
Doch rufen von drüben
Die Stimmen der Geister,
Die Stimmen der Meister:
Versäumt nicht zu üben
Die Kräfte des Guten!




Der Anfang, das Ende, o Herr, sie sind Dein,
Die Spanne dazwischen, das Leben, war mein.
Und irrt ich im Dunkeln und fand mich nicht aus,
Bei Dir, Herr, ist Klarheit, und licht ist dein Haus.




     Es ist vaterländische Pflicht eines Jeden, der einen nennenswerten Geldverkehr hat, sich dem bargeldlosen Zahlungsverkehr dadurch anzuschließen, daß er sich ein Postscheckkonto anlegt oder seine Zahlungen durch eine Bank, Sparkasse, Genossenschaft usw. durch Überweisung erledigen läßt. Er stärkt dadurch die vaterländische Geldwirtschaft und hilft an seinem Teile zum Durchhalten auf wirtschaftlichem Gebiet.




Eltern, Anna sollte doch Dank und Treue ihnen beweisen, da sie wie das eigene Kind, wie die Schwester gehalten ward all die Jahre; aber sie ging, sie hatte stolzen Sinn, sie wollte nicht die Magd dort sein, und grollend ließ man die Undankbare ziehen.

     In dem Hause eines Gutsbesitzers fand sie Stellung; hier lernte sie ihren späteren Gatten kennen, der sie, das mittellose Mädchen, um ihrer Tüchtigkeit und ihres rastlosen Fleißes ehelichte.


     „Und“, fuhr Frau Helmbrecht laut denkend fort, „er hat es nie bereut, nie! In meiner Hand verdoppelte sich alles, während die – der Christoph Hendricks und sein Lenchen – von Haus und Hof kamen; nun ist er hier, schon sechs Jahre sind’s, er arbeitet in den Brüchen, ich will sehen, wie lange er’s treibt! Man sagt, er habe die Steinbrecherkrankheit, jedenfalls kümmere ich mich nicht darum, ich gehe der Lene aus dem Wege und sie mir, sie vergißt es mir eben nicht, daß ich damals ohne Dank und „Behüt Gott“ ging, auch wird sie sich schämen, daß sie so herabgekommen sind; es ist auch das Beste, wir bleiben uns fern, und mein Bub darf von heute an keinen Umgang mehr mit dem Johannes pflegen, ich, seine Mutter, werde es ihm verbieten.“

     So weit war Frau Helmbrecht in ihrem Selbstgespräch gekommen als die Haustür knarrte; sie ging hinaus und vor ihr stand ein Bauersmann mit einem Gesichte weiß und rot wie eine Apfelblüte und lichten blauen Augen, die ehrlich und gut in die Welt blicken. Bei seinem Anblick zog ein freundliches Lächeln über das ernste Gesicht der Frau.

     „Ihr seid’s, Wenz? Das hätte ich mir nicht träumen lassen, daß ihr mich heimsucht!“ rief sie erfreut und bot dem Gaste ihre Hand, aber nun kommt herein und setzt Euch nieder, während ich einen fühlen Trunk aus dem Keller hole.“

     Das könnt Ihr nachher tun, wehrte er bedächtig, „erst habe ich ein Anliegen, das mich bedrückt, es steht in Eurer Macht, mir das Herz zu erleichtern, und je früher es geschieht, desto besser ist es.“

     „Ei, so sprecht, Wenz,“ ermunterte sie ihn, und es soll, wenn ich darüber zu entscheiden habe, Euch von vorn herein gewährt sein,“ setzte sie gutlaunend hinzu.

     „Halt, keine Übereilung! Hört mich zuerst, und dann gebt mir den Bescheid ebenso willig und mit frohem Herzen, wie gerade jetzt, – glaubt mir, Helmbrechtin, der Himmel wird es Euch in Gnaden anrechnen.“

     „Ihr macht mich neugierig, 'also sprecht,“ – es klang eine kleine Ungeduld aus ihren Worten.

     Wenz zog ein Paket aus der Tasche seines Wamses, öffnete es und zählte die Scheine, hundertundfünfzig Taler, auf den Tisch. „Was soll’s damit? Zahlt Ihr mir die Schuld heim? Braucht Ihr das Geld nicht mehr?“

     „Ja und nein!“ antwortete er, „wie Ihr’s nehmen wollt. Ich brauche es nicht mehr, aber ein anderer braucht es um so nötiger, und darum laßt es mir noch ein Weilchen für jenen! Er ist krank, die Not klopft an die Türe, mit dem Kapitalchen hier wehrt man ihr Eingang; denn wenn nie einmal drinnen ist, bringt man sie nicht mehr hinaus; darum versagt den Armen die Hilfe nicht, Ihr wißt, wer sie braucht und ich bürge für das Geld.“