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stat umb von ainer gassen zu der andern und dornach pinten sie in für den tempel huntz das sie ir pet verpringen und schlagen in XXV mal auff ploß haut mitt ainer ruten, er sey reich oder arm; so schmähen sie in also. Item was in von irem viech würdt von milch an irem feyertag, das geben sie alles inn das spital und anderen armen leutten. Es sprechen auch ir priester, wann sie ir pet vorpringen an irem feyertag, so mögen sie wol arbeyten, wann sie sprechen, arbaiten sein heylig und der mensch pring mer sünde mit müßgen, dan mitt arbaitten; darumb erlauben sie irem volck zu arbaiten an irem feyertag. Auch an dem feyertag so sie ir pet verpringen in dem tempel, so heben sie ir hendt auff gen Gott und piten roch über die cristenhaitt all mit ainer stym und sprechen: „Almächtiger Got, wir biten dich, das du den Christen chain ainigung gebst“; wann sie sprechen, wann die christenhaitt ains mitt ainander wären und das sie frid mitt ainander hielten, so legen sie uns ob, was sie mitt uns anhüben.

Es ist auch ze mercken, das sie treyerlai tempel haben; ain, do sie gemainiglich ein gen und der ist als ein pfarr und der ist genandt meesgitt; der ander ist, da die priester inn sein und der ist als ain closter und der ist genandt sephia[1]; der tritt tempell ist da die chönig und die mächtigen herren ir grebnuß haben und der haist emarad und in dem beherbrigt man arm leut durch Gottes willen, es sein Christen, haiden oder Juden, und den gibt man auch ze essen und ze trincken durch Gottes willenn.

Es ist auch ze mercken, das sie chain toten begraben in den rechten tempel, der genant ist meesgitt, noch umb den tempel; sie grabens auff das velt bey den landtstrassen; unnd das thun sie darumb, wer do für gee oder ziech, das der Got für sie pitt, die do begraben sein. Auch wann ainer sterben will, so steen sie umb in, so sprechen sie im zu, das er an Got gedenck und Gott anruff, das er sich erparm über in; und wann er gestirbt, so waschen sie den leychnam aussen und inn und tragen in dann die priester mit gesang zu dem grab und begraben in. Es ist auch ze mercken, das sie auff den toten leychnam chain chot legen; ist er reich gewesen, so


  1. sephia ist wahrscheinlich (durch vermittlung von sevia) veränderte lesart für zawiya (vergl. das glossar). Der im text beigefügten erklärung entspricht allerdings die lesart der handschriften DH »medrassa« (medresse, moscheenschule) besser.
Empfohlene Zitierweise:
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/094&oldid=- (Version vom 1.8.2018)