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ast von ölperen und lassendt die zu Sant Catherin; unnd deß pringendt sie als vil, das sie sein genug haben zu essen und zu prennen. Und das ist ein groß wunder von Gott, das die vögell das thun.

Hintter dem altar inn derselben kirchen da ist die stadt, do Got erschain Moysi in einem pusch in feur weyß; und wann die münch dohin geen, so geen sie parvuß, wann es ist gar ein heyllige stadt, wann Moisi pot unser herre, das er sein schuch abzüg, er wer an ainer heylliger stadt; und die selbigen stadt haist man die gotsstadt. Trey staffell hinauff paß do ist der groß altar, do ligen die pain von Sant Katherin; und der abt zaigt den pilgrem das heyligthum und hatt ein dingk von silber, da trückt er ein wenig das gepain da mitt, so rintt ein wenig öl darauß in schweiß geweyß, das ist weder öl noch balsam gleich und das gibt er den pilgrem; darnach zaigt er das haupt von Sant Katherin und anders vil heiltums.

Ein groß wunder und ein zeichen ist do inn dem closter; als vil münchen in dem closter sind, als vil lampell haben sie, die prennen allweg; und wann ein lampel abnimpt, so sicht es der münch wol des die lampell ist und wann sie erlischt, so stirbt der münch, des die lampell gewesen ist; und wann der abt stirbt und wer dann die meß singt oder list und wann er die meß gesungen hatt, so vindt er ainen prieff auff dem altar, daran ist geschrieben des nam, der dann abt soll werden und desselben lampel zündt sich selber an.

In der selben abtey ist der prunn, den Moyses macht, da er mitt der gertten schlug auff den stain und do floß das wasser dorauß. Und nicht verre von der abtey da ist ein kirchen die ist gestifft in unser frauen ere an der stat, do sie den münchen erschain. Hinauff paß do ist Moises capellen auff ainem stain, do Moises hin floch, do er unsern herren unter den augen ansach. Und an dem perg ist Helias capellen des propheten. Und an der selbigen stadt haist der perg Oreb[1]; und nachend bei Moises capellen do ist die stadt, do Gott gab Moisi die taveln von den


  1. Während die Bibel unter Horeb und Sinai einen und denselben berg versteht, machen die mönche des Katharinenklosters heute zwischen beiden benennungen einen unterschied und bezeichnen bloß den nördlichen vorsprung des Dschebel Musa als den Horeb (Ebers, s. 381).
Empfohlene Zitierweise:
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift.. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/077&oldid=- (Version vom 1.8.2018)