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so chompt dann das gefügell, das in der wüst ist und trinckt dann das wasser und die weyl die vögell trincken, so vecht der vogell, der das wasser in die wüst hat pracht, drey vögell darvon im zu ainer speyß. Und das ist die wüst, do man zu des Machmetz grab zeucht.


41. (38.) [Das kloster der hl. Katharina auf dem Sinai.]

[D]as rott mer ist zwaihundert und XL welisch mayl praitt; es hatt den namen das rott mer, aber es ist nicht rott; es ist wol das ertrich rott an ettlichen stetten dorumb[1]; es hatt ein gestalt als ein ander mer und das mer stest an Arabia; man vert auch über das mer gen Sant Katherinperg Sinai[2].

Auff Sant Katherinperg pin ich nit gewesen, aber ich han es wol gehört von frembden leutten, die do sein gewesen, die haben mir wol gesagt dovon, Kristen und haiden, wann die haiden gen auch dohin. Die haiden haissen den Sinai Nur Tagi[3], das ist als vil gesprochen als der scheinig perg, darumb das Gott oft erschinnen ist auff dem perg in schein als die flamen Moisi, der mitt Gott offt geredt hatt auff dem perg. Auff dem perg ist ain closter und die münch sein von Chriechen und ist ein groß convent und gen als die ainsidel und trincken chain wein und essen chain fleysch und leben gar göttlich und vasten allweg[4]; und sein vil prynnender ampell dorinn, wann sie haben paumöls genug zu essen und zu prennen von Gottes wunders wegen, das da geschicht; wann die ölper zeittig werden, so chomen all die vögell zusamen, die in dem land sein und ydlicher vogell pringt in seinem schnabell ein


  1. So schildert es schon Thietmar: »aqua quidem rubea non est, immo fundus hujus maris et terra circumjacens rubea est.« - Nach Ebers (s. 70) ist die farbe des roten meeres ein »bläuliches grün, das zwischen der farbe des mittelländischen meeres und der Schweizer seen die mitte hält«.
  2. Der Dschebel Katherin ist der höchste gipfel der Sinaigruppe (Dschebel Tur); das Katharinenkloster liegt am fuße des Dschebel Musa, auf welchem sich auch die Eliaskapelle und die Moseskirche, letztere auf dem gipfel, befinden.
  3. Es ist hier wahrscheinlich der Dschebel en-Nur (bei Akaba) mit dem Sinai verwechselt, weil auch auf jenem nach dem glauben der Araber Moses mit dem herrn geredet hat (Bädeker, Ägypten s. 543).
  4. Diese vorschriften sind noch heutiges tages in geltung (Ebers s. 264).
Empfohlene Zitierweise:
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift.. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/076&oldid=- (Version vom 1.8.2018)