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Samson sind zwo stet gegen einander über; in der ainen sind Cristen, dieselben hetten die zeitt die Walhan von Genau innen; in der andern sind haiden, den gehört das land zu; und sie gelangent von ainer ringkmauer zu der anderen mitt ainem halben pogenschuß. Und der stat und des lands herre die zeitt was aines hertzogen sun, gehayssen Schusmanos[1], von der mittern Pulgrey; deßselbenn lands hauptstadt haist Thernowa und hat von burgen und schloß III hundert denselben zeiten gehabt. Dasselb land gewan der Weyasit und ving den hertzogen und seinen sun; der vater starb in der gevancknuß, der sun kerett sich zu haydenischem glauben, darumb das man in leben ließ. Und da der Weyasit Samson gewan und das land Z[e]nigkh, das selb landt und die stadt gab er im für seines vatter[s] landt sein lebtag.


9. [Bajasid erobert Siwas[2].]

[E]s ist gewonhaitt in der haydenschafft, das ettlich herren umbzigen in dem land mit viech und woe sie dann komen in ain landt, do gutte wayd ist, so besteen sie die wayd von dem herren deßselben lands auff ain zeitt. Nun was ein thürkischer herre genandt Ottman[3], der zoch im land umb mit viech und kam in dem sumer in ein landt, das haysset Sewast, es haist auch des landts hauptstadt also, und batt den chönig von Sewast, hyß Wurchanadin, das er im ain weyd verliech, da mitt er sein viech den sumer


  1. Der letzte bulgarische zar Schischman III starb in der gefangenschaft zu Philippopel (Jiretschek s. 350). Über seinen sohn Alexander Schischman, welcher renegat wurde, finden wir bei Dukas einen etwas verschiedenen bericht, indem nach diesem nicht Bajasid, sondern sein sohn Mohammed I dem bulgarischen prinzen nach Dschuneids absetzung dessen statthalterschaft verlieh, welche überdies nicht Dschanik, sondern Sarokhan war (Zinkeisen I s. 453). Hammer (I s. 287) glaubt den widerspruch unseres textes mit Dukas durch die annahme ausgleichen zu können, Schischman habe die beiden hier erwähnten provinzen zu verschiedener zeit verwaltet.
  2. Über die zeit dieses feldzuges weichen die quellen von einander ab. Hammer und Zinkeisen entscheiden sich für das jahr 1392, Deguignes und Fallmerayer für 1395, Weil für 1398; mit letzterer annahme ließe sich Schiltbergers behauptung von seiner teilnahme an diesem kriege (s. 19) vereinigen.
  3. Osman-Beg war beherrscher der Turkomanen »vom weißen Hammel« in Diarbekr und beigenannt Kara Ulugh (Jelek).
Empfohlene Zitierweise:
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift.. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/022&oldid=- (Version vom 1.8.2018)