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u. Außenhandel haben, nur dürfe es keine Kriegsindustrie besitzen. Deutsche Industrie sei für die Weltwirtschaft zu wichtig. Politisch ist er für einen Einheitsstaat, er lehnt die Zerreißung Deutschlands in mehrere autonome Staaten ab, ebenso auch einen Föderativ-Staat, mithin ist er auch gegen eine Ablösung des Ruhrgebietes, doch meint er, daß man sich in diesen Fragen nach einer allgemeinen deutschen Volksabstimmung richten müsse, auch wenn eine solche die Lostrennung einzelner Teile verlangen sollte. Ueber den künftigen Friedenvertrag mit Deutschland meinte er, daß ein solcher nur mit einer einheitlichen deutschen Regierung geschlossen werden könne. Um eine solche herbeizuführen, wäre zunächst die Schaffung einer zentralen deutschen Verwaltung als Uebergang erforderlich. Molotow behauptet, daß Rußland bereits vor einem Jahre auf der Berliner Konferenz die Einrichtung einer solchen zentralen Verwaltung angeregt hätte, doch sei man darauf nicht eingegangen. Diese Sache wäre nun besonders aktuell geworden; jedoch sagte er, daß selbst dann, wenn einmal aus dieser zentralen Verwaltung eine deutsche Regierung hervorgegangen sein wird, man noch eine Reihe von Jahren gebrauchen werde, um festzustellen, ob diese Regierung der Vertrauen genieße, einen Friedensvertrag zu schließen, d.h. also, daß ein wirklicher Friede erst in vielen Jahren zustande kommen soll. – M. meint, daß erst dann, wenn man sich überzeugt haben wird, daß eine künftige deutsche Regierung, – die also erst die Nachfolgerin einer sog. zentralen Verwaltung sein soll –, bewiesen haben wird, daß sie mit ihren Aufgaben fertig wird, ernsthaft von einem Friedensvertrag die Rede sein könne. Diese Aufgaben bestehen darin, eine „demokratische“ Regierung zu sein, wobei man beachten muß, daß Rußland u. die Westmächte unter Demokratie sehr verschiedene Dinge verstehen –, ferner: die Reste des Faschismus auszurotten –, wobei wiederum zu beachten ist, daß hier im Osten jeder ein verkappter Faschist genannt wird, der nicht der sog. Einheitspartei angehört –, u. endlich: die Verpflichtungen gegenüber den Alliierten zu erfüllen, in erster Linie also Reparationslieferungen.

     Man sieht, daß hiernach auf viele Jahre hinaus von einem wirklichen Frieden keine Rede ist, falls Herr Molotow mit seiner Auffassung durchdringt. Bemerkenswert ist nur, daß M. gegen eine Loslösung von Ruhr u. Rhein ist, – von der Saar hat er allerdings nichts gesagt.

     Es fängt jetzt an, daß mir das Material zum Malen knapp wird. Ich besitze nur noch eine Tube Kremserweiß u. auch Keilrahmen habe ich nun nicht mehr in kleineren Formaten. Ich möchte jetzt gern das Porträt von Dr. Tetzlaff malen, habe dazu aber nur einen Keilrahmen von 90 x 120 cm., d.h. ich muß dieses Bild reichlich überlebensgroß malen. Ich denke daß es nichts schaden wird. Für ein Bild „Rosen“, für die ich am Geburtstage eine gute Studie machte, werde ich vielleicht auch noch eine einigermaßen, passende Größe finden, aber dann ist es mit diesen kleineren Formaten aus.

Sonntag, 14. Juli 1946     

     Andacht wieder schwach besucht, alles ist in den Blaubeeren; aber Herr Nickstadt war mit seiner Tochter da, ebenfalls Frau Eitner.

     Nachmittags zum Kaffee Paul u. Grete zur nachträglichen

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Hans Brass: TBHB 1946-07-13. , 1946, Seite 002. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HansBrassTagebuch_1946-07-14_001.jpg&oldid=- (Version vom 9.11.2024)