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Schwerin sah meine ausgestellten Zeichnungen u. erkannte sofort, daß er andere Zeichnungen von mir auf der gegenwärtigen Wanderausstellung gesehen hatte, woraus zu schließen ist, daß jene Zeichnungen Eindruck gemacht haben müssen in der Masse der übrigen ausgestellten Sachen, sonst hätte er keinesfalls meine Handschrift wieder erkannt. Auch sonst scheinen meine Zeichnungen zu interessieren.

Mittwoch, 5. Juni 1946.     

     Heute habe ich das rosa Blütenbild fertig gemacht. Es hat mir nicht sonderlich viel Spaß gemacht, ist aber trotzdem einigermaßen hübsch geworden. Ich werde es „Blühendes Spalier“ nennen.

     Nach der Lupinen-Naturstudie habe ich einen Bildentwurf in Blei gemacht. Dies verspricht ein sehr schönes Bild zu werden. Morgen will ich das Interieur anfangen, zu malen. Ich habe etwas Sorge, daß der Malgrund nicht gut ist, hoffentlich reißt die Farbe nicht darauf. Das Bild wird sehr groß u. es wäre schlimm, wenn es verdürbe.

     Heute machte ich den Kassen-Abschluß für den Monat Mai der BuStu. Fritz hatte alles sehr schön ordentlich vorbereitet, sodaß diese Arbeit diesmal leicht war. Das Geschäft hat ordentlich Auftrieb bekommen durch Fritz.

     Das Wetter ist sehr schlecht, kalt u. regnerisch, unsere Sommergäste werden davon keine große Freude haben. Es sind immer noch nur wenige Leute hier, doch beleben sie die BuStu. Frau Dr. Meyer interessiert sich für meine Zeichnung „Astern“.

Donnerstag, 6. Juni 1946.     

     Gestern am Spätnachmittag brachten Stechow – Meier einen Teil der Bilderrahmen, heute Vormittag schickten sie einen weiteren Teil, der Rest kommt nach. Leider passen, wie zu erwarten war, einige Rahmen nicht u. müssen nachgearbeitet werden. Das Christkönigsbild u. das andere größere Bild der Bäume am Strande sind im Rahmen, besonders das letztere gewinnt außerordentlich.

     Heute habe ich das Interieur begonnen. Es malt sich auf dem Grunde sehr gut, – wenn er bloß nicht reißt.

     Fritz heute früh nach Rostock gefahren, er fuhr mit Herrn Jesse im Personenwagen, er wird dort allerhand erledigen u. bringt hoffentlich Ware mit.

     Am Nachmittag brachten Stechow u. Meier die letzten Rahmen u. arbeiteten gleich die nicht passenden nach. Es sind insgesamt 19 Rahmen, die 144,– Rm. gekostet haben, wobei ich allerdings das Holz selbst geliefert habe. Es bleibt mir nun noch die Arbeit des Abtönens der Leisten.

     Später war Dr. Burgartz da u. teilte mit, daß in Ahr. eine sog. Ortsgruppe des Kulturbundes gegründet sei, für die er den Vorsitz übernommen habe. Er bat mich, in den Vorstand mit einzutreten, was ich zusagte. Er erzählte eine Unmenge von Dingen die ich nicht behalten habe. Jedenfalls soll am Pfingstmontag die erste Veranstaltung des Kulturbundes stattfinden, auf der B. sprechen wird. Ich habe ihm aber gleich gesagt, daß ich keine persönlichen Verpflichtungen übernehmen könne, da ich krank sei. Es ist zum Sommer, wenn, wie Dr.B. sagt, die wirklich Prominenten hier sein werden, eine Kunstausstellung geplant, auf der ich dann allerdings sehr stark herauskommen könnte. – Abwarten! –

     Abends kam Herr Sorg aus Berlin mit einem großen Personenauto mit Anhänger. Er fährt im Auftrage des

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Hans Brass: TBHB 1946-06-03. , 1946, Seite 002. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HansBrassTagebuch_1946-06-05_001.jpg&oldid=- (Version vom 8.11.2024)