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hat, wie Martha sagt.

Heute bekamen wir wieder einen Brief von Fritz vom 12.3., immer noch aus Freiburg, u. einen Brief von Ruth vom gleichen Datum. –

     Justus Schmitt schreibt in dem Brf. v. 19.3., den ich vorgestern erhielt, über die Lage im Kunstmarkt. Er schreibt, die Preise seien rückläufig, weil das Geld langsam knapp wird. Das wäre ja sehr begrüßenswert. Die Ausländer interessieren sich nur für alte Kunst internationaler Geltung. Der Markt ist überschwemmt von modernen Durchschnittsbildern u. die schwer verkäuflich sind. Aber auch wirklich fortschrittliche Künstler werden von der Presse bekämpft, sie finden höchstens Anklang bei einigen Engländern u. Amerikanern. Nur die Galerie Rosen fördert moderne Künstler, aber wohl ohne Erfolg, u. der Tagesspiegel gibt sich Mühe, den fortschrittlichen Künstlern die Wege zu ebenen. Die Künstler selbst, schreibt Schmitt, sind sehr vorsichtig u. unentschlossen. Es ist wohl nur der Kreis um die Galerie Rosen, der etwas riskiert. Carl Hofer gilt zwar als Name viel, aber selbst er scheint nicht viel zu erreichen. Es scheint, daß eben das Publikum selbst sehr böswillig ist, es hat anscheinend nicht die Absicht, sich von der nationalsoz. Erbschaft des Banausentums zu trennen, so wie es ja auch am Antisemitismus festhält. Es ist also die Situation auf dem Kunstmarkt z. Zt. überaus schlecht. Schmitt möchte gern Fotos meiner Bilder haben, weil er hofft, damit Vorarbeit leisten zu können, für eine spätere Ausstellung, – aber ich sehe das wenig hoffnungsvoll. Dazu muß man wohl noch warten, die Zeit ist noch nicht reif.

Donnerstag, 27. März 1946.     

     Die Besserung macht Fortschritte. Heute Vormittag an Else geschrieben, nur im Entwurf, da ich von ihr einen eingehenden Brief erhalten hatte, als ich mich krank hinlegte. Das Schreiben machte mir keine besonderen Schwierigkeiten.

     Vormittags war Frau Dr. Umnus da, die ein Stückchen Wurst mitbrachte. Ich habe sie selbst nicht gesprochen. Ich bin heute seit dem Frühstück auf, ohne daß es mich besonders anstrengt. Martha muß sich jetzt sehr schonen, sie ist sehr angestrengt. Trude Dade ist immer noch nicht aus dem Krankenhaus zurück.

Sonntag, 30. März 1946     

     Am Freitag Nachmittag kam P. Buchholtz aus Ribnitz Er trank bei mir im Zimmer mit Martha u. mir Kaffee, aber es strengte mich bald sehr an, sodaß ich froh war, als er zu Frau Longard ging, wo er übernachten sollte. Am nächsten morgen stellte sich bei mir ein heftiger Durchfall ein u. ich fühlte mich wieder sehr schlecht, sodaß ich im Bett blieb, während oben die hl. Messe gelesen wurde. Pater B. brachte mir dann bloß noch die hl. Kommunion. Abends kam Dr. Meyer, der mich erneut untersuchte, mir aber versicherte, daß der Durchfall keine böse Bedeutung hat, aber natürlich recht unangenehm ist, da er mich weiter schwächt. Er verschrieb mir Kohle, die mir gut getan hat. Heute bin ich nach dem Frühstück aufgestanden.

     Gestern Brief von Frau Monheim über den Besuch, den Fritz ihr gemacht hat.

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Hans Brass: TBHB 1946-03-26. , 1946, Seite 002. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HansBrassTagebuch_1946-03-27_001.jpg&oldid=- (Version vom 16.11.2024)