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Joseph Kropatschek: Handbuch aller unter der Regierung des Kaisers Joseph des II. für die K.K. Erbländer ergangenen Verordnungen und Gesetze in einer Sistematischen Verbindung |
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Der häuslichen Uibungen sollen zwo in der Woche für die Philosophen und Theologen bestimmt werden, doch so, daß die Theologen wechselweise ietzt in der Schrift und Kirchengeschichte, ietzt in der Dogmatik und Moral sich üben. Worüber man alle Jahre eine bestimmte und feierliche Prüfung aller Wissenschaften dieses Faches vornehmen wird. Ferner ist aber von diesen Uibungen ienes skolastische Getöse, iene spitzigen Trugschlüsse, Händel und schimpfende Streitigkeiten, womit Theologen dem Pöbel, wie ein gewisser sagt, den Glauben durch Kleinigkeiten und Umwege zerschneiden, und den Staat des allmächtigen Gottes beunruhigen, zu vermeiden. Alles soll deutlich und klar, nach der Reinigkeit des alten Glaubens geprüft sein. Fällt etwas dunkles, zweifelhaftes und streitiges vor, dann soll man den Zusammenhang und die ersten Gründe der Wissenschaft genauer untersuchen, um unterscheiden zu können, was in iedem Stücke gewiß oder ungewiß oder wahrscheinlich ist. Welches durch Fragen und Forschen und freundschaftliche Unterredungen, und nicht, wie bei vielen geschieht, durch Skolasterei, am leichtesten erhalten wird.
Von der Polemik.
3. Besonders ist zu erwägen, daß die meisten dieser Zöglinge einst unter Nazionen, die in ihrer Denkungsart, ihren Sitten und Religion verschieden sind, leben müssen. Daher ist ihr Unterricht
Joseph Kropatschek: Handbuch aller unter der Regierung des Kaisers Joseph des II. für die K.K. Erbländer ergangenen Verordnungen und Gesetze in einer Sistematischen Verbindung. Johann Georg Moesle, Wien 1785, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Handbuch_aller_unter_Joseph_II_ergangenen_Verordnungen_und_Gesetze_Bd_2.pdf/41&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
