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ergötzte, und ihre Mutter wieder rief, die sich auch darüber freute und wunderte. Und als der Vater aus der Stadt kam, wo er immer viel Geschäfte hatte, da zeigte ihm das Mädchen auch ihre Thiere und deren possirliches Spiel. Und der Vater freute sich auch darüber. Und wer kam, und die drei Thiere mit einander spielen sah, wunderte sich, daß so fremdartige Thiere so vertraulich und freundlich zusammen seyn konnten, und ergötzte sich über sie. Und so wurden sie ihrer Herrin immer lieber, und wurden von ihr gar sorgsam gepflegt.

Aber die Hunde ärgerten sich und gaben es auf, der Katze zu schaden, und ließen die Thiere in Friede zusammen leben. Ja, am Ende ergötzte ihr Spiel sogar den alten Kalif, den Haushund, so sehr, daß er sich selbst in ihr Spiel mit einmischte. Und besonders ward er dem guten Hännschen, dem Kaninchen gar hold. Er nahm es oft zwischen seine Pfoten, und ließ sich von ihm necken auf allerlei Weise, und sich sonst manche Kinderei von dem lustigen Hännschen gefallen. Aber Ryno, der Jagdhund, blieb den Thieren immer noch innerlich böse, und hätte sie gern zerrissen, wenn er nur gedurft hätte. Er wurde aber gar sorgfältig gehütet, daß er’s nicht konnte, und durfte nie allein bei den Thieren seyn. Deßwegen war ihm auch

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Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_201.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)