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in den Garten gesprungen, und hat ihm Krautblätter und Klee geholt.“

„Ei,“ fragte der Jagdhund begierig, „wo schläft denn da heute die garstige Katze?“

„Wo wird sie schlafen?“ brummte da der große Kalif, „das Stüblein ist groß genug, sie haben alle Beide Platz genug darin.“

„O, das ist gar gut,“ sagte Ryno, „da wird unsere Feindin, die Katze, gewiß bald um die Gunst unserer Herrin kommen. Denn die Katzen und die Kaninchen leben mit einander in Feindschaft, und die Katzen sind stärker, als die Kaninchen. Wenn sie nun diese Nacht das Kaninchen todt beißt und auffrißt, wie das die Katzen so gern thun, dann kriegt sie morgen gewiß tüchtige Schläge, und wird in Zukunft gewiß nicht geschmeichelt. Wenn sie es aber nicht frißt, so sehen doch die Leute morgen, wie sich das Seidenhäschen vor ihr fürchtet, und dann ist’s eben so gut, als ob sie es gefressen hätte, und noch besser!“

„Ei, wie kann denn das eben so gut sein?“ fragte der Haushund Kalif.

„Ja!“ antwortete Ryno, der Jagdhund, „es ist eben so gut und noch besser. Denn wenn hernach einmal niemand im Hofe ist, und das Kaninchen da herumspringt, dann fang ich’s, und fresse es selbst auf. Aber den Kopf

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Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_187.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)