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In einem kleinen Dorfe wohnte ein Bauer, der hatte Haus und Hof und Scheune und Ställe, und drei Söhne. Diesen erzählte er aber so oft von andern Dörfern und Städten und ganz andern Ländern, die er in früheren Jahren gesehen hatte, daß sie alle eine Sehnsucht fühlten, auch einmal diese fremden Länder zu sehen. Da trat denn erst der älteste der drei Söhne vor den Vater, und sprach: „Vater, gib mir mein Erbgut; ich will einmal hinaus in die Welt, von der Du so viel zu erzählen weißt, und will sehn, daß ich mein Glück mache.“

Da ging aber der Vater zu seinem Gevattermann, der ihm den ältesten Sohn über die Taufe gehoben hatte, und rathschlagete mit ihm was er thun sollte. Aber der Gevatter sprach: „Lasset ihn ziehen in Gottes Namen! er ist groß, und klug kann er auch sein nach seinem Alter. Vielleicht macht er sein Glück, und bringt Euch großen Reichthum mit.“

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Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_153.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)