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darum sich ein Gespenst als ein Bergmann hören und sehen läßt, oben auf dem Kopfe hat es ein brennendes Grubenlicht und erschreckt die Leute in der Nacht und hat sie mit großem Beben und Krachen in den Bach geworfen. Ebenso hat sich hinter dem Scheibenberger Hügel am Gehänge im Wacken und vorne um die Berghalten oft ein Gespenst sehen lassen als ein Bergmann gekleidet, welches den Maurern, so daselbst Sand gesiebt, plötzlich auf den Hals gekommen. Andere hat es hinter dem Berge an eine eiserne Thüre geführt, als zum Eingange eines Schatzes, die man nachher nicht wieder finden können, oder in Gestalt einer Jungfer oder von Wölfen, Füchsen und Irrwischen Manchen verführt und geäfft.

Im Jahre 1632 hatte Hans Schürf zu Krottendorf eine Tochter von 8 Jahren im Walde verloren, die man innerhalb 13 Tagen nicht finden können, bis sie von einer Köhlerin im Walde angetroffen und heimgebracht worden. Da sie nun gefragt ward, was sie denn gegessen und getrunken, hat sie geantwortet: „ein Männlein hat mir alle Tage eine Semmel und zu trinken gebracht.“


567) Wo die Bergmännchen im Gebirge jetzt hingekommen sind.
Lehmann a. a. O. S. 190.

Es ist eine alte Rede, daß früher Zwerge oder Männlein im Gebirge gewohnt und sich endlich beklagt, sie müßten wegziehen, denn sie könnten das Pochen auf den Eisenhämmern und Zwittergebäuden nicht hören und vertragen, sie wollten aber wiederkommen, wenn die Hämmer aufhören würden.


568) Die Wehklage im Erzgebirge.
Mündlich. Lehmann a. a. O. S. 784.

Im Erzgebirge gibt es ein Gespenst, die sogenannte Klagefrau oder Klagemutter, diese geht vor das Haus, wo

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 505. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_505.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)