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nicht weniger ihr ehemaliger Kasten ihr wieder vom König von Waldeck zugeeignet, auch deshalb dem Herzog von Hiob (einem der Geister) anbefohlen, wie er sich damit verhalten und was er damit vornehmen solle.“ Es wurde auch zu solcher Zeit dem Herzoge durch Hiob befohlen, „er solle sich der Frau von Unruhe halber, an kein Gebot oder Verbot derer Geister kehren, sondern ihr halten, was er ihr so theuer versprochen habe“.

Im Jahre 1704 wurde dem Herzog zugesagt, er solle nun seine entbehrlichen Kammern und Zimmern leer machen, in welche das Versprochene durch die Pfaffen nach und nach eingetragen werden solle. Hunderte von Säcken mußte er herbeischaffen und die Schlüssel zu den Zimmern abgeben. Wären dieselben gefüllt, hieß es, wolle ihn der König von Waldeck hineinführen und ihm Alles was darin sei, feierlich übergeben. Dies war aber sehr viel, wie er denn selbst in einer „Specification, was die V jedem Interessenten insonderheit, sowohl an baarem Gelde, als auch sonst zugedacht und versprochen haben, nach denen Tagen und Jahren aufgesetzt hatte und zu meiner Nachricht zu Papier brachte. Am 11. Januar des 1704. Jahres“ sagt, haben ihn vom 7/17. April 1696 bis zum 4. Januar 1704 in 12 Terminen an baarem Gelde die V (Geister), wenn er Geduld habe, zu bringen versprochen 5,388,885 Rth. Davon solle bekommen seine Gemahlin 130000 Thlr., seine Tochter 600000 Thlr., die Frau von Unruhe, geborene Metsch, 130000 Thlr. Das übrige Geld ein Geheimer Rath von Pflugk, Canzler von Pflugk, Hausmarschall von Bose, Bergrath von Bose, Hofmeister von Uffel, Oberschenk von Metsch, Leibpage von Lischwitz, die Watzdorf’schen Waisen H. G. und er selbst (der Herzog) 2,467,000 Thlr. Die auszutheilenden Kleinodien, das geschmolzene Gold und Silber, Perlen und andere Kostbarkeiten ungerechnet, deren Werth das baare Geld wohl zehnmal übertrifft, die noch an diese oder jene vertheilt werden sollten und von denen auf den Herzog von Holstein-Glücksburg, seinen Schwiegersohn, allein eine Tonne geschmolzenes Gold

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 336. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_II_336.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)