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Ritter geschlagen und mit einem Wappen belohnt, welches im goldenen Schilde einen Büffelkopf mit einem Ringe in der Nase zeigt. Von diesem Ringe nannten sich seine Nachkommen Piersky, welcher Name von einem polnischen Wort, welches Ring bedeutet, kommt, und daraus ward später Tschirschky.


728) Das Wappen der Seidlitze.
S. Sinapius, Bd. I. S. 880. Haupt, Bd. II. S. 37.

Das alte Geschlecht der Seidlitze, weit verbreitet in Polen, Preußen, Böhmen, Mähren, Schlesien und der Lausitz führt als Wappen einen weißen Schild mit 3 rothen Fischen. Das kommt von folgender Begebenheit her. Als in den Kriegen zwischen den Deutschen und Wenden eine Heerschaar der letztern in drei Zügen an einem breiten Flusse angekommen war und keine Fuhrt finden konnte, so stürzten sich drei Brüder, die Seidlitze genannt, gute Schwimmer, ins Wasser und untersuchten dasselbe so lange, bis sie eine Stelle zum Uebersetzen fanden, und darum wurden sie zu Rittern geschlagen und erhielten die Fische in ihr Wappen.


729) Das Wappen der Biberstein und der Tschammer.
S. Sinapius Bd. I. S. 983.

Die Herren von Tschammer leiten ihren Ursprung von dem Geschlechte der Herren von Biberstein ab. Wie diese führen sie in ihrem Wappen von Alters her ein Hirschgeweih, dem aber später noch ein Büffelhorn zugefügt worden ist. Als nämlich der Polenkönig Boleslav Chrobri nach einem Siege über die Preußen und Pommern in sein Land zurückgekommen war, ließ er einst den bei ihm anwesenden Großen und vornehmen Gästen seinen Thiergarten öffnen und zeigte ihnen die vielen Bestien, die er darin eingeschlossen hielt. Da wurde der Herr von Biberstein von einem Büffelochsen

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_II_116.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)