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ihren ältesten Bruder, Melcher Schön, rufen lassen; der Cooperator sey sogleich gekommen, und über den Geist mit dem lateinischen Gebete hergewischet; sie, Schönin, habe aber gerufen: s’Licht naus! naus mit’n Licht! dieses sey auch alsbald bey Seite geschafft, sonach das lateinische Gebet wiederhohlt worden, zu versuchen, was es eigentlich für ein Geist sey? Fürchtet euch nicht, geschah der Ausspruch, fürchtet euch nicht, es ist ein guter Geist! Auf ferneres Beten, worin sein Begehren bestehe? habe dieser gute Geist fünfmahl gepocht, dergestalten, daß drey Stöße geschwind aneinander – zweene aber, der erste und fünfte, mit zwischen gehaltener Pause gefolget seyen; sie – als Dollmetscherin der Geistersprache – habe dieses Pochen also ausgelegt: fünf Stöße bedeuten fünf heilige Messen; das Absetzen aber, daß drey auf dem Ursule-Berge – zwo aber, die erste und letzte in der Pfarrkirche gelesen werden sollten.

 Ihre Leute haben hierauf durch den schon benannten Bruder Geld für drey Messen an den Pfarrer zu Sternberg (denn der zu Alsleben nahm es auf dergleichen Bedingniß nicht an) abgeschicket, die erste und fünfte habe der Cooperator in der Pfarrkirche gelesen.

 Die letzte Messe sey auf dem Osterdiensttage, den 6ten April 1790 gelesen worden, und Tags vorher habe ihre Schwester die vorangesetzte Erzählung