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Leonhard Ennen: Geschichte des Kölner Stadtarchivs. In: Archivalische Zeitschrift. II. Band. S. 89-109

bringen, der Rath ertheilte ihm die Erlaubniss, zu diesem Zwecke von den städtischen Archivalien Einsicht zu nehmen. Durch den Präsidenten und die Assessoren der Mittwochs-Rentkammer liess er Brölmann’s Collectaneen von den Brölmann’schen Erben erhandeln und dem Pater Crombach zu freiem Gebrauche zur Disposition stellen. Am 26. November 1674 erbat sich Pater Crombach eine Zulage von 50 Rthlr. für den Druck seiner Chronik. Den Stimmmeistern wurde aufgetragen, sich über den Werth dieses Werkes beim Bürgermeister von Wedig, der dasselbe revidirt haben sollte, Erkundigungen einzuziehen und dann weiter zu referiren. Auf Grund dieses Referats wurde der gewünschte Zuschuss bewilligt, aber es wurde auch zugleich bestimmt, dass der Druck nicht eher beginnen dürfe, »als bis der Magistrat die fragliche Schrift in totum approbirt habe«[1].

Das Werk »Annales ecclesiastici et civiles Metrop. Ub. Col. Agripp.« fand die gewünschte Approbation nicht. Es wurde zuerst in der Bibliothek des Jesuiten-Collegiums reponirt, und später kam es in das Archiv der Stadt Köln.

Eine andere Acquisition für das Archiv waren die Halveren’schen, und Cronenberg’schen Literalien. »Auf verlesene schriftliche Relation – eilf von »dem Strassburger Canzler Halveren seel. herkommend, und ehedessen auf dem Reichstag zu Regensburg beschriebene, die münster’schen Friedenstractate und andere Miscellanea enthaltende Volumina betreffend – wird, solche ex aequo et bono vor Magistratum zu erhandeln, sodann die in dem Cronenberg’schen Sterbehause vorhandenen Nachrichten ebenmässig, so es thunbar, an sich zu bringen beschlossen«. Der Bürgermeister von Krufft erstand die Halveren’sche Sammlung für den Preis von 600 Florin; sie ist jetzt dem Stadtarchiv eingereiht. Halveren war im Stande, das Treiben auf dem Friedenscongress zu Münster richtig zu beurtheilen, weil er 1646 die Stadt Köln und später auch den Erzbischof von Mainz auf diesem Congress vertreten hatte.

Die Unterhandlungen mit den Cronenberg’schen Erben scheinen, auch ein günstiges Ergebniss gehabt zu haben. »Zur Erhandlung eines in mehr denn 600 Bogen beschriebenen vollständigen Protocolli electoralis super novissima electione caesarea, wird löblicher


  1. Rathsprotokoll.
Empfohlene Zitierweise:
Leonhard Ennen: Geschichte des Kölner Stadtarchivs. In: Archivalische Zeitschrift. II. Band. S. 89-109. Stuttgart: W. Spemann, 1877, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_K%C3%B6lner_Stadtarchivs_(Leonhard_Ennen).djvu/17&oldid=- (Version vom 18.8.2016)