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Leonhard Ennen: Geschichte des Kölner Stadtarchivs. In: Archivalische Zeitschrift. II. Band. S. 89-109

und Examination der alten Schriften, Briefe und Privilegien sein Gesicht dermassen abgenommen und blöde geworden sei, so dass es ihm, wie gerne er auch wollte, unmöglich sei, das Werk zu vollenden, habe sich aber dabei erklärt, wenn ein wohlgemeldeter Rath Jemand anders dazu verordnen würde, dass er alsdann gerne die Hand daran halten und sein Bestes dabei anwenden wolle; indessen hat er begehrt und gebeten, ihn mit Partheien und andern Rathssachen unbeschwert zu lassen. Als darauf der neu gewählte Registrator Adam Weiss vorgeschlagen und dabei angezeigt worden, dass derselbe bereits vorbeschieden und gefragt worden sei, ob er diese Arbeit übernehmen wolle und was er dafür als Vergütung (loco salarii) beanspruche, hat derselbe sich dazu willig erboten, wegen der Belohnung aber, weil er nicht wissen konnte, wie gross die Mühe und Arbeit ausfallen möchte, hat er sich nicht erklären oder resolviren können; es würde also ein ehrsamer Rath hierüber, was ihm gefällig sei, zu verordnen wissen. Darauf wurde beschlossen, dass Herr Dr. Cronenberg über die Continuation, Fortsetzung und Vollführung der Registratur und was derselben anklebt, das Direktorium behalten und während dessen vermöge obgemelten Rathes Recess vom 19. Juni 1620 mit Reisen, Partheien und andern Rathssachen verschont, auch nicht verpflichtet sein solle, so präcise zu den Rathsstunden an allen Rathstagen zu erscheinen, Adam[WS 1] Weiss aber zu der Registratur förderlich zugezogen werden solle, dergestalt, dass er ein viertel Jahr lang die Arbeit versehen, deren Befinden einem ehrsamen Rath zu erkennen geben und darauf wegen des Gehalts fernern Bescheids gewärtig sein solle.

Mit der gewünschten Beihülfe brachte Cronenberg über die Documente des Archivgewölbes ein Repertorium zu Stande, welches den ganzen Urkundenschatz inhaltlich kurz zusammenfasste, aber zum Zwecke einer bequemen Uebersicht ein alphabetisches Namenregister sehr vermissen liess. Mit der Registratur der im Syndikatsarchiv reponirten Schriftstücke hatte Cronenberg auch begonnen, aber die Arbeit blieb dürftig und unvollendet. Je mehr die Actenstösse hier sich anhäuften, desto grösser wurde die Unordnung und desto schwieriger die Möglichkeit einer Orientirung. 1634 wurde durch einige vom Rathe besonders hiezu commitirte Commissarien der Inhalt des Archives mit den von Cronenberg und Weiss aufgenommenen Inventarien verglichen und die weitere Fortführung der

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: mdam
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Leonhard Ennen: Geschichte des Kölner Stadtarchivs. In: Archivalische Zeitschrift. II. Band. S. 89-109. Stuttgart: W. Spemann, 1877, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_K%C3%B6lner_Stadtarchivs_(Leonhard_Ennen).djvu/10&oldid=- (Version vom 17.8.2016)