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3 bis 400 Rthlr. erreichen kann! Während der Leichtsinnige im Alter von fremden Wohlthaten kümmerlich das Leben fristen muß, trägt der fleißige Sparer das Bewußtsein: ich bin mein eigener Helfer!

Hilf dir selber, so wird Gott helfen! sagt mit Recht das alte Sprüchwort. Auch den Krankenkassen trat bei ihrer Stiftung Opposition entgegen und heute erscheinen sie Allen als eine große Wohlthat.


Zerstreute historische Erinnerungen.

Die Burg Wetter diente den Grafen von der Mark häufig zum Aufenthalt; sie pflegten hier des Jagdvergnügens, da der große reiche Ardeywald bis an die Ringmauer des Schlosses reichte. Im Jahr 1819, bei Räumung der Ruinen, fand man im Schutt eine Menge großer Eberzähne und Hirschknochen. Nach den Fundamenten zu schließen, bildeten die Gebäude ein verschobenes Viereck. Gegen Osten stehen, auf steiler Höhe, die Ruinen des alten Amthauses noch; die Baulichkeiten nach Süden, wo jetzt die Maschinenfabrik steht, schlossen sich an den gewaltigen runden Thurm an, dessen unterer Raum ohne Eingang war; man ließ die Gefangenen mit Stricken in die eng gemauerten Zellen hinab, wo noch zu unserer Zeit Ketten und Steinblöcke aufgefunden wurden.

Gegen Westen lagen wahrscheinlich die Stallungen und gegen Norden die Dienstwohnungen; bei Wegschaffung der Trümmer entdeckte man hier die Asche auf dem alten Heerde der Küche.

Zwei Eingänge waren vorhanden. Gegen Norden, wo 1827 der Raum für das Puddlingwerk ausgegraben wurde, stand ein Doppelthor, zugänglich für Fuhrwerke. Von der Südseite führte eine Zugbrücke über den jetzt ausgefüllten und bebauten Graben in die Burg.

Die Schloßkapelle war mit der Befestigung verbunden; noch heute sieht man die Zahnung der Ringmauer und den Bogen des gewölbten Ganges, welcher nach dem Schloß führte. Die Vergrößerung der Kirche stammt wohl aus späterer Zeit.

Die Freiheit war ebenfalls mit Mauer und Graben umgeben. Das doppelte Hauptthor stand gegen Westen.

1386 erschien der edle Herr von Volmestein in Wetter auf einem Tage, welcher zur Schlichtung der Händel zwischen dem Herrn von Limburg

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Harkort: Geschichte des Dorfs, der Burg und der Freiheit Wetter. Gustav Butz, Hagen 1856, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Wetter.pdf/49&oldid=- (Version vom 1.8.2018)