Die Bevölkerung beider Orte mag ungefähr 400 Seelen betragen haben. Das Gemeindevermögen bestand aus der Waldung, aus welcher von 1756 bis 1762 der durchschnittliche jährliche Holzverkauf 22 Thlr. betrug; 1562 wurde diese Mark mit 232 Schweinen betrieben – ein glänzendes Zeugniß für den Eichenbestand.
Ferner in den Weiden, welche in demselben Jahre 184 Kühe, 20 Rinder und 26 Pferde beweideten.
Die Mühlenweide war vom Fiskus gepachtet und nicht Eigenthum der Gemeinde, welche solche benutzte.
Jedem Hause war ein bestimmtes Weidrecht eingeräumt gegen geringes Weidegeld.
1699 betrug der Viehzettel
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von der Freiheit |
Rthlr. | 12 | „ | 24 | „ | 9 |
vom Dorf |
„ |
9 | „ | 23 | „ | 3 |
das ganze Weidegeld |
„ |
21 | „ | 48 | „ | — |
Heute zahlt man für eine Kuhweide fast soviel und es bleibt zweifelhaft, ob für den geringen Mann die Theilung eine Wohlthat war. Die starke Schweinezucht erklärte sich durch die reichliche Mast, da nach den alten Marktordnungen nur Eichen und Buchen (blumweriges Holz) sich in der Waldung befinden durften. Aus diesem Grunde sind die Tannenpflanzungen nur aus neuerer Zeit. Die ältesten Fichten stehen als Zierbäume in den Gärten.
An Ländereien waren 1665 vorhanden
- 127 Morgen zu Freiheit und
- 125 „ zum Dorf gehörig.
Wiesen, Weiden und Wald sind nicht angegeben.
Heute finden wir das Areal durch nicht unbedeutende Urbarmachung der Waldfläche, trotz der steilen Höhe, vergrößert.
Das heutige Areal der sämmtlichen Flur beträgt 1579 Morgen abgeschätzt zu 4382 Rthlr. Reinertrag.
Die Staatskasse machte in jenen Zeiten nur geringe Ansprüche; man kannte das heutige Heer der directen und indirecten Steuern nicht, auch die Gemeindebedürfnisse waren weit mäßiger. Als Beleg für das Gesagte geben wir das volle Budget des Jahres 1725.
Friedrich Harkort: Geschichte des Dorfs, der Burg und der Freiheit Wetter. Gustav Butz, Hagen 1856, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Wetter.pdf/27&oldid=- (Version vom 1.8.2018)