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und das Getreide in Brand gesteckt. Vorsichtig wich Mallinkrodt der Insinuation der Ladung aus und hielt sich auf in dem schützenden Asyl der Freiheit Wetter, welches kein Gerichtsbote betreten durfte. Da schlich sich der Freischöffe Wortmann von Dortmund mit zwei Genossen durch den Wald, erstieg Nachts die Mauer, heftete den Brief des Freigrafen an das Gatter der Burg Wetter und schnitt als Zeichen der geschehenen Ladung drei Späne aus dem Thor.

1505 wohnte Johann von Boell in Wetter. Der Ritterzettel des Amtes Wetter umfaßte achtzehn adlige Güter, welche dem Grafen mit sechsunddreißig Pferden Hülfe leisten mußten.

Das Vestrecht des Gerichts Hagen bestimmt, „daß wenn der Landesherr auf seiner Burg in Wetter sich befinde, so seien die Vestgenossen verpflichtet, ihm mit ihrer Macht zu dienen“.

Das Wappen der Freiheit ist eine Jungfrau.

Nach Abbruch des Eingangthores ist der Stein in unsern Tagen in den großen runden Thurm der Burg eingemauert worden zum ewigen Gedächtniß.

1651 fielen die lothringischen Völker mit jenen von Pfalz-Neuburg ein in die Mark und nahmen Blankenstein ein, allein nicht Wetter.

1622 hauseten die Spanier übel in Altena, Hörde und Umgegend, so wie 1673 die Franzosen.

Die letzte kriegerische Zurüstung wurde 1689 auf offenem Wetterschen Amtstage berathen und beschlossen: wegen drohenden feindlichen Überfalls das Amtshaus in Wetter in einigen Vertheidigungszustand zu setzen. Der Richter Reinermann aus Schede und der Zimmermeister Roloff erhielten den Auftrag, das Erforderliche zu besorgen. Ungefähr 100 Thaler, darunter 26 Thaler für Pulver, wurden aufgewendet. Der Feind blieb indessen aus, und der Richter hatte große Noth wieder zu seinem Gelde zu gelangen. Die Vorsicht mochte indessen nicht überflüssig sein, denn 1697 überfielen die Franzosen Siegburg und brannten die Pfarrkirche nieder, wie aus einem Briefe hervorgeht, welcher Wetter zu einer Beisteuer zum Wiederaufbau auffordert.

Von der eigentlichen Militairorganisation wissen wir wenig; es sind nur die Acten der Schützengilde „Unserer lieben Frauen Bruderschaft“ noch vorhanden; diese reichen nur bis 1663, berufen sich indessen auf das Bestehen seit undenklichen Zeiten. Dafür spricht auch eine Urkunde von 1345 auf eine Jahresrente von fünf Schillingen, unserer

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Friedrich Harkort: Geschichte des Dorfs, der Burg und der Freiheit Wetter. Gustav Butz, Hagen 1856, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Wetter.pdf/13&oldid=- (Version vom 1.8.2018)