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der Ritter des historischen Rechts? – Wetter ist aus der Liste der kleineren Städte gestrichen, welche einen Deputirten zu dem seit dem 29. October 1826 in’s Leben gerufenen Provinziallandtag wählen, allein es hatte 1852 die Genugthuung, drei seiner Industriellen in der preußischen Volksvertretung zu sehen: Heinrich Kamp in der ersten Kammer, und Hermann Kamp und Friedrich Harkort in der zweiten Kammer, sämmtlich der Volkspartei angehörend.


Militärwesen.

Aus dem bisher Vorgetragenen ersieht man, daß die Freiheit eine Art Militärkolonie war und Bürger und Burgmannen die Dienstpflicht mit der bürgerlichen Nahrung verbanden. Auch die Amtseingesessenen waren gehalten, hier Wachen zu beziehen.

Bei größeren Kriegen folgte dem Banner der Grafen das Aufgebot der Städte. So schlug Bernd Bitter 1263 mit Hülfe der Bürger von Blankenstein die Cölnischen bei Hattingen und nahm achtzig Ritter in der Koppel gefangen. 1323 fingen die Bürger von Hamm den feindlich anziehenden Bischof von Münster mit siebzig Helmen. Von Wetter finden wir, daß 1444 in der berühmten Soester Fehde, in welcher Junker Johann von Cleve die Stadt gegen 50.000 Cölnische und Böhmen siegreich hielt, Craft Stecken, Amtmann von Wetter, mit achtzig Gewappneten den klevischen Vortrab führte. Bei einem Ausfall nahm Stecken neunundzwanzig Edelleute und drei Bürgermeister feindlicher Städte gefangen und Graf Philipp von Nassau und der Probst von St. Gereon in Cöln wurden erschlagen. Später, bei der Huldigung, ernannte der Herzog den tapfern Stecken zu seinem Stellvertreter.

Unter den adlichen Burgmannen finden wir die von Boyle als Erbburgmänner von Wetter verzeichnet. 1377 verkaufte Graf Engelbert von der Mark ein Gut zu Wetter an diese Familie.

1309 wurden Bernd von Neghem nebst Gruter zu Werdringen mit diesem Burglehn beliehen.

Auch die von Mallinkrodt hatten hier einen Sitz. 1451 wurde Hermann Mallinkrodt wegen Wegelagerung vor den freien Stuhl unter der Linde bei Dortmund geladen. Er hatte einen heimkehrenden Bürger überfallen und beraubt und zur Bemäntelung der Stadt die Fehde angesagt

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Harkort: Geschichte des Dorfs, der Burg und der Freiheit Wetter. Gustav Butz, Hagen 1856, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Wetter.pdf/12&oldid=- (Version vom 1.8.2018)